Zu den Themenkomplexen “Wasserstrategien, Biogas und Personalentwicklung” bietet die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) auf der IFAT in München, der Weltleitmesse für Wasser‑, Abwasser‑, Abfall- und Rohstoffwirtschaft, vom 14. bis 18. Mai 2018 drei Foren an.
Forum Biogas: Veränderte Marktbedingungen und Anforderungen
Das Biogasforum “Veränderte Marktbedingungen und Anforderungen an die Betreiber”, das die DWA gemeinsam mit dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und dem Fachverband Biogas organsiert, befasst sich mit der Nutzung von Biogas in Deutschland. Erfahrungen aus Schadensfällen sowie Maßnahmen zur Vermeidung von Schadensfällen und die daraus resultierenden Qualifikationsanforderungen werden diskutiert. Aktuelles aus der Regelwerksarbeit der Verbände wird vorgestellt.
Die drei Fachverbände arbeiten seit vielen Jahren zusammen, insbesondere bei der Entwicklung des Regelwerks und der Schulung des Personals. Ein gemeinsames Qualifikationsangebot zur Verbesserung des Sicherheitsstandards auf Biogasanlagen wird in vielen Trainingszentren bundesweit vermittelt. „Über 5.400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben diese Sicherheitsschulung schon absolviert“, berichtet Rüdiger Heidebrecht, Leiter der Abteilung Bildung und Internationale Zusammenarbeit bei der DWA. „Wir sind zwar noch lange nicht am Ziel, aber auf einem sehr guten Weg“, so Heidebrecht weiter. „Die Zusammenarbeit der Verbände im Schulungsverbund Biogas trägt Früchte“.
Forum: Personalentwicklung in der Wasserwirtschaft
Als Beispiel für „Lernen im Wettbewerb“ berichtet die die Vereinigung im Forum “Personalentwicklung in der Wasserwirtschaft” über die Weltmeisterschaft der Berufe und den Weg dorthin. 2017 hatte sich der Wassersektor auf Initiative der DWA bei den Worldskills in Abu Dhabi mit der neuen Disziplin Water Technology präsentiert. Robert Schmidt, Werkleiter der Münchener Stadtentwässerung und Vorsitzender des Hauptausschusses Bildung, stellt fest: „Wir müssen in den kommenden Jahren noch intensiver für unsere Branche werben, um unseren Personalbedarf zu decken. Es fehlen Fachkräfte auf allen Ebenen, vom Facharbeiter bis zum Ingenieur. Um die Vielseitigkeit der Tätigkeiten im Abwasserbereich bekannter und Nachwuchskräfte zugleich neugierig zu machen, helfen Wettbewerbe wie die der DWA.“ Seit mehreren Jahren organisiert die Vereinigung die Berufs- und Hochschulwettbewerbe Water Skills Germany, World Water Skills und University Challenge.
Ein weiterer Schwerpunkt des Forums widmet sich dem Studienstandort Deutschland aus der Perspektive ausländischer Studierender. Die Transferleistungen ins Heimatland werden am Beispiel des Instituts für Tropentechnologie in Köln (ITT) betrachtet. Die Stadtentwässerung München stellt ihre Maßnahmen zur Personalentwicklung vor. Die DWA präsentiert den Themenband „Personalmanagement“.
Forum: Umweltberufe mit Zukunft
Im Forum “Umweltberufe mit Zukunft” werden Stand und Perspektiven der beruflichen Bildung im internationalen Wassersektor beleuchtet. Das Forum befasst sich außerdem mit der geplanten Neuordnung des Berufs „Fachkraft für Abwassertechnik“ und den Anforderungen an Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik in Bayern. Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung in Deutschland auf die bestehenden Berufe? Die Referenten geben darauf Antworten und beschreiben die Weiterentwicklung der Berufe. Dr. Andreas Lenz, Leiter des Geschäftsbereichs Umwelt und Technik bei der Bayerischen Verwaltungsschule (BVS), skizziert die Zukunft wie folgt: „Wir werden in Zukunft digitaler lernen. ‚Digitale Zwillinge‘, also digitale Abbilder realer Maschinen, werden in zehn Jahren in vielen Wasserwerken und Kläranlagen Standard sein.“ Mit Hilfe der digitalen Technik könnten Fachkräfte die vernetzten Systeme erlernen, Störfälle simulieren und Gefahren bannen. „Warum sollen nur Piloten im Simulator trainieren? Das Lernen am virtuellen Modell wird auch die Ausbildung in der Wasserwirtschaft optimieren“, prognostiziert Lenz.
DWA auf der Ifat 2018: Halle B2, Stand 127/226