Der Chlorgehalt in Schwimmbecken kann mit technischen Hilfsmitteln deutlich reduziert werden – und das, ohne die Wasserhygiene zu gefährden. Das Freizeitbad „H2O“ in Herford zum Beispiel senkte den Chloramingehalt im Wasser mit einem UV-Niederdruck-System von Xylem. Das bringt mehrere positive Effekte: Durch die geringere Chlorkonzentration nehmen die Geruchsbelästigung und Augen- sowie Hautreizungen deutlich ab. Aufgrund der geringeren Heizleistung und dem reduzierten Bedarf an Frischwasser werden zusätzlich Kosten gespart.
Um den ungetrübten Badespaß kontinuierlich aufrechterhalten zu können, suchte die Wassererlebniswelt „H2O“ in Herford eine Lösung zur Verringerung der Chloramine, damit die gesetzlichen Bestimmungen weiterhin eingehalten werden können. Dafür testeten sie zunächst die Kombination aus der UV-Anlage BX650e (Durchsatz 400 m3/h) und dem Spektron 900e (Durchsatz 600 m3/h) der Xylem-Marke Wedeco während des laufenden Betriebes: Das System wurde in den bestehenden Wasserumwälz-Prozess eingebunden. Das Ergebnis überzeugte: Effizient und energiesparend wurde die sehr gute Wasserqualität mit merklich reduziertem Chloramingehalt gewährleistet – auch bei starkem Besucherandrang. „Schon kurz nach dem Einsatz der Geräte bestätigen Rückmeldungen von Mitarbeitern im Bad, dass die Geruchsbelästigung merklich abgenommen hat“, berichtet Friedrich Peters, Technischer Leiter des Freizeitbads. Auch Labortests bestätigen, dass die Grenzwerte des Chloramins innerhalb der DIN-Ordnung liegen. Das führt zu einem besseren Badeerlebnis.
Autonome Wasserkontrolle in Echtzeit
Wie mit Hilfe von Chlor, wird Wasser durch die Bestrahlung mit UV-Licht desinfiziert. Die Bestrahlung ist dabei aber nicht umweltschädlich oder giftig. Diese UV-Behandlung macht Mikroorganismen im Wasser unschädlich. Etwa 99,99 Prozent der Krankheitserreger verlieren ihre Wirkung. Der Prozess wirkt dabei aufgrund der nachhaltigen Desinfektion präventiv: Eine zusätzliche Chlorung erfolgt nur noch nach Bedarf und schließt damit das häufig auftretende Problem der mikrobakteriellen Kontaminierung an Filteranlagen aus. Das Schwimmbecken ist so vor Verkeimung geschützt. Gesteuert wird die UV-Bestrahlung durch ein integriertes Steuerungssystem („OptiDose“), das den Energieeinsatz effizient reguliert. Das System überwacht mittels Sensoren die Betriebsbedingungen und regelt die UV-Intensität in Echtzeit. Das senkt den Energiebedarf und erhöht die Kostenersparnis. So verbraucht die neue Anlage etwa ein Zehntel der Gesamtenergie, die für eine vergleichbare Mitteldruck-Lösung aufgebracht wird. Das Testsystem überzeugte und wurde gleich so übernommen.
Die UV-Strahler werden in der Regel nach anderthalb bis zwei Jahren ausgetauscht, insgesamt liegt die Lebensdauer der Anlage bei rund 20 Jahren. Somit hat die UV-Anlage eine doppelt so lange Lebenserwartung wie viele alternative Systeme.