Diese Ergebnisse gehen aus einer Studie der Zertifizierungsgesellschaft DNV GL hervor. Dazu wurden weltweit über 1.700 Experten aus Unternehmen zu ihren Ansätzen beim Umweltmanagement befragt. Die Ergebnisse der Studie wurden mit den Ergebnissen einer ähnlichen Studie von DNV GL aus dem Jahr 2014 verglichen, um Veränderungen und Trends zu erkennen.
Die aktuelle Studie zeigt, dass die Stimme des Kunden zählt. Als zweitstärksten Treiber für Umweltmanagement (50 Prozent) sehen die Befragten die Kundenanforderungen. Im Vergleich zum Jahr 2014 ist dies mit einem Plus von 15 Prozent der größte Zuwachs. Stärkste treibende Kraft ist für 77 Prozent der Befragten die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften. Vermehrter Druck durch Stakeholder ist für 25 Prozent der Befragten eine wichtige Motivation, sich mit Umweltmanagement auseinanderzusetzen und zeigt damit einen Anstieg von 10 Prozent im Vergleich zur vorherigen Studie.
Die Herausforderungen für Unternehmen haben sich in den letzten drei Jahren kaum geändert. Die größten Risikobereiche betreffen das Abfallmanagement, besonders die Abfallentsorgung (55 Prozent), den Umgang mit Gefahrstoffen (44 Prozent) und die Ableitung von Abwasser (36 Prozent).
Steigende Investitionen, aber weniger Fokus auf die Lieferkette
Für 74 Prozent der Befragten ist Umweltmanagement relevant für die Gesamtgeschäftsstrategie des Unternehmens. 45 Prozent geben an, dass ihr Unternehmen die Investitionen in Umweltmanagement erhöhen wird. Dies ist eine Steigerung von 10 Prozent im Vergleich zur vorherigen Studie.
Weltweit haben 96 Prozent der Unternehmen im Jahr 2017 mindestens eine Maßnahme zur Bewertung oder Minimierung von Umweltrisiken durchgeführt. Dabei waren die häufigsten Maßnahmen Monitoring-Prozesse zur Bewertung der Einhaltung gesetzlicher und anderer Anforderungen (73 Prozent), regelmäßige Instandhaltung (70 Prozent) und Bewertungen der Umweltauswirkungen (65 Prozent).
Während der Fokus auf Maßnahmen im eigenen Unternehmen wächst, betreibt nur eines von drei Unternehmen ein Umweltmanagementprogramm, das auch Lieferanten einbezieht. Dies sind weniger Unternehmen als erwartet, da der Fokus auf Lieferanten ein entscheidender Aspekt für externe Stakeholder ist.
Luca Crisciotti, CEO von DNV GL — Business Assurance, kommentiert: “Der positive Trend beim Umweltmanagement in Unternehmen ist ermutigend. Was das breite Lieferantennetzwerk betrifft, besteht aber noch Potential. Genauso wie Verbraucher ihre Macht nutzen, sollten auch Unternehmen ihren Einfluss auf die Lieferketten wahrnehmen, um die Nachhaltigkeit in der gesamten Lieferkette zu verbessern.“
Standards bieten Mehrwert
Der größte Nutzen der ergriffenen Maßnahmen zum Umweltmanagement besteht für 52 Prozent der Befragten in einer Verringerung von Umweltunfällen. 48 Prozent geben verbesserte Beziehungen zu Behörden, 40 Prozent finanzielle Einsparungen und 36 Prozent Wettbewerbsvorteile an.
Etwa 80 Prozent der befragten Unternehmen glauben, dass ein Umweltmanagementsystem, das auf dem internationalen Standard ISO 14001 basiert und durch einen unabhängigen Dritten wie DNV GL zertifiziert ist, einen Mehrwert bietet. 77 Prozent der Befragten Unternehmen hilft es bei der Erfüllung gesetzlicher Anforderungen und 72 Prozent verbessern damit die Unternehmensleistung.