China braucht eine bessere Wasserversorgung. Im Hochplateau von Tibet plant die chinesische Regierung daher künstlichen Regen zu erzeugen – mit Silber.
Es handelt sich um einen Eingriff in die Natur, der nicht unumstritten ist. Das Projekt “Skyriver” will eine rund 1,6 Millionen Quadratkilometer große Fläche in Tibet mit Wasser versorgen. Nach dem US-Geological Survey-Standards ist eine Wüste ein Gebiet, das 25 Zentimeter Regen jährlich erhält. Im geplanten Gebiet fällt weniger als zehn Zentimeter Regen. Der künstliche Regen würde mittels Geräten erzeugt, die festen Brennstoff verbrennen. Dadurch werden Silberjodidkristalle in den Himmel gesandt.
In der Luft sammeln sich dann Feuchtigkeitströpfchen um die Kristalle, die dann den Regen erzeugen. Eine Methode (“Cloud Seeking”), die bereits seit Jahrzehnten erfolgreich in der ganzen Welt genutzt wird, um trockenen Regionen Regen zu bescheren. Zudem sind die nötigen Geräte relativ kostengünstig. Entwickelt wird das System vom chinesischen staatlichen Luftfahrt- und Raumforschungszentrum.
Ob die künstliche Wetteränderung in Tibet Fluch oder Segen wäre, da sind die Ansichten geteilt – Regen wird nämlich nicht erzeugt, sondern nur örtlich verlagert. Andererseits zeigt es jedoch die Möglichkeiten auf, die das Edelmetall Silber besitzt. Wachsende Einsatzmöglichkeiten des Silbers, welches eine starke Position als Industriemetall innehat, sollten auch in Zukunft für genügend Abnehmer des Metalls bei den Silbererzeugern sorgen.