Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) hat den Themenband „Dokumente für kleine Talsperren und kleine Hochwasserrückhaltebecken — Handreichung für Betreiber, ergänzend zu Merkblatt DWA‑M 522“ (T3/2019) veröffentlicht.
Im Mai 2015 veröffentlichte die DWA das Merkblatt M 522 „Kleine Talsperren und kleine Hochwasserrückhaltebecken“. Es ergänzt die allgemein anerkannten Regeln der Technik für diese kleinen Stauanlagen.
Vor dem Hintergrund der DIN 19700:2004–07 regelt es Planung, Bau, Betrieb und Überwachung, wobei es Hinweise zu Vereinfachungen gegenüber den Anforderungen an große Talsperren und Hochwasserrückhaltbecken gibt.
Während der Erarbeitung des Merkblatts durch die Arbeitsgruppe WW‑4.5 „Kleine Stauanlagen“ zeigte sich, dass in der Praxis oft Unsicherheiten darüber bestehen, in welchem Umfang und in welcher Tiefe die für Stauanlagen notwendigen Dokumente erarbeitet und vorgehalten werden müssen.
Grundsätzlich sind Betreiber von Stauanlagen zur Eigenüberwachung und zu deren Dokumentation verpflichtet. Die hierzu nach DIN 19700:2004–07 erforderlichen Dokumente sind in der Regel auch im Rahmen der behördlichen Überwachung dieser zur Verfügung zu stellen.
Diese Unterlagen bilden die Grundlage zur Einschätzung der Betriebssicherheit sowie der hydraulischen und baulichen Zuverlässigkeit einer Stauanlage sowie zur Beurteilung eines möglichen Anpassungsbedarfs.
Vor dem Hintergrund der Vereinfachungen im Merkblatt M 522 soll dieser Themenband Betreibern und Eigentümern von kleinen Stauanlagen den Einstieg in die Erarbeitung und Zusammenstellung der notwendigen Dokumente erleichtern.
Checklisten, Vorlagen und Mustergliederungen für die wichtigsten Dokumente werden exemplarisch vorgestellt. Hierzu gehören beispielsweise Betriebsvorschrift, Betriebstagebuch, Stauanlagenbuch sowie Unterlagen zur Dokumentation des laufenden Stauanlagenbetriebs, der Kontrollbegehungen und der Funktionsprüfungen.
Die Anwendung dieses Themenbandes setzt die Kenntnis des Merkblatts M 522 „Kleine Talsperren und kleine Hochwasserrückhaltebecken“ und der DIN 19700:2004–07 voraus. Fachliche Zusammenhänge und Notwendigkeiten ergeben sich aus dem Merkblatt. Auf das Glossar im Merkblatt und die dort angegebene Literatur wird hingewiesen.
Die Arbeitsgruppe WW‑4.5 „Kleine Stauanlagen“ (Sprecher: Prof. Dr.-Ing. Volker Bettzieche) im Fachausschuss WW‑4 „Talsperren und Flusssperren“ — einem gemeinsamen Fachausschuss mit der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik (DGGT) sowie dem Deutschen TalsperrenKomitee (DTK) — möchte mit diesem Themenband Eigentümer und Betreiber der Anlagen, Wasserwirtschaftsverbände, Hochwasserschutz-Zweckverbände sowie beratende Ingenieurbüros und Aufsichtsbehörden der Kommunen und Länder in ihrer Arbeit unterstützen.
Mit dem vorgelegten Themenband wird im Kontext zu Stauanlagen die Zielstellung der DWA weiterverfolgt, bei den Herausforderungen und Lösungsansätzen Meilensteine für die deutsche Wasserwirtschaft zu setzen.