Demografische Veränderungen, der Klimawandel, die Energiewende, das Alter der installierten Technik: Der Anpassungs- und Modernisierungsdruck bei den Infrastrukturen zur Wasserversorgung bzw. Abwasserentsorgung wächst. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Fördermaßnahme „Intelligente und multifunktionelle Infrastruktursysteme für eine zukunftsfähige Wasserversorgung und Abwasserentsorgung“ (INIS) initiiert. Die im April 2016 vorgestellten Ergebnisse erbrachten unter anderem diese Erkenntnisse:
- Innerstädtische Überflutungen und gewässerschädliche Mischwasserüberläufe infolge von überlasteten Kanälen bei Starkregen sind heute bereits weit verbreitete und ernsthafte Probleme.
- Die zunehmende und flächendeckende Belastung von Gewässern mit anthropogenen Spurenstoffen wie Arzneimitteln, Industriechemikalien oder Pflanzenschutzmitteln stellt gesteigerte Anforderungen an die Behandlungsverfahren für Trinkwasser und Abwasser zugleich.
- Nicht zuletzt ist die ressourcenintensive Wasserwirtschaft dazu aufgefordert, ihren Beitrag zum Gelingen der Energiewende zu leisten.
Ein Schlüssel für die Optimierung liege im intelligenten Betrieb und durch den Einsatz von Mess‑, Steuer- und Datentechnik, heißt es im Bericht. Im Grunde läuft das auf die Forderung nach einem ‚Wassermanagement 4.0‘ hinaus. Als Hersteller von Pumpen, Rührwerken und zugeordneten Systemen ist Grundfos dafür gut aufgestellt. Im Geschäftsfeld ‚Water Utility‘ beschäftigen sich die Mitarbeiter neben der energieeffizienten Wassergewinnung, der Wasseraufbereitung und der Wasserverteilung auch mit dem Abwassertransport und der Abwasseraufbereitung in Klärwerken mit Hilfe robuster Pumpen, Rührwerken und Strömungsbeschleunigern.
„So unterschiedlich die Anforderungen im Detail auch sind, als roter Faden verbinden die von uns entwickelte iSolutions-Lösungen die Produkte zu Systemen.“
Rainer Stierle, Vertriebsdirektor Wasserwirtschaft, sieht Grundfos hinsichtlich ‚Wassermanagement 4.0‘ als technischen Vorreiter
iSolutions sind integrierte Lösungen und flexible modulare Systeme, bestehend aus Pumpen und deren Antriebstechnik, Steuerungs- und Sicherungsmodulen sowie Mess- und Datenübertragungseinheiten. Zusammen mit in Mikroprozessoren des Antriebs hinterlegten spezifischen Algorithmen bieten iSolutions dem Anwender die gewünschte Funktionalität.
„Wichtig ist, dass der Fokus nicht allein auf der einzelnen Pumpe und deren Antrieb liegt, sondern auf dem kompletten System unter Einbeziehung der gesamten Peripherie. Nur so ist eine hohe Verfügbarkeit zu optimierten Kosten erreichbar“, so Stierle.
Teil der iSolutions sind auch Dienstleistungen wie das Pump Audit. Solche Audits sind ein wichtiges Optimierungs-Werkzeug der Wasserwirtschaft, in der Wasserversorgung ebenso wie in der Abwasserentsorgung: Betreiber von leistungsstarken, häufig arbeitenden Abwasserpumpen sollten von Zeit zu Zeit überprüfen, ob die vor Jahren installierten Aggregate noch wirtschaftlich arbeiten. Denn dank Fortschritten u.a. in der Motortechnik bieten moderne Pumpensysteme regelmäßig höhere Wirkungsgrade und versprechen somit eine geringere Energieaufnahme. Oft ‚rechnet’ sich deshalb auch der Austausch einer an sich noch funktionstüchtigen Technik.
iSolutions ist die Basis für das ‚Wassermanagement 4.0‘: Die Kombination aus Wasser- und Energieeffizienz auf Basis einer intelligenten Verknüpfung von Betriebsdaten mit vorhandenem Praxis-Know-how.