Seit einem Jahr unterstreicht das 900-Megawatt- Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance, welchen Stellenwert es angesichts der schwankenden Produktion von Sonnen- und Windenergie hat, um das schweizerische und europäische Stromnetz zu stabilisieren. Dank den zuverlässigen Maschinen des Kraftwerks kann auf Marktschwankungen flexibel reagiert werden.
Seit seiner Inbetriebnahme am 1. Juli 2022 erweist sich das Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance als zuverlässig und seine Verfügbarkeit erfüllt alle Erwartungen. Dieses Ergebnis ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass der Inbetriebnahme der leistungsfähigen, aber auch komplexen Maschinen größte Aufmerksamkeit gewidmet wurde.
Dank der Zuverlässigkeit des Kraftwerks kann den Entwicklungen auf dem Strommarkt optimal Rechnung getragen werden: So pumpt Nant de Drance bei einem Stromüberschuss im Netz Wasser aus dem unteren Stausee Emosson in den oberen Stausee Vieux Emosson. Ist umgekehrt jedoch die Stromnachfrage höher als die Stromproduktion, turbiniert Nant de Drance das im oberen Stausee gespeicherte Wasser. Diese ständige Veränderung des Strombedarfs bestimmt die Entwicklung der Marktpreise.
«Bereits nach einem Jahr Laufzeit dürfen wir feststellen, dass der Betrieb der Maschinen von Nant de Drance entsprechend den Preisentwicklungen auf den Märkten erfolgen kann. Das Kraftwerk erfüllt somit seine Aufgabe, das Stromnetz zu stabilisieren, und trägt dadurch zur Stromversorgungssicherheit bei», bestätigt Amédée Murisier, Verwaltungsratspräsident der Nant de Drance SA.
Seit seiner Inbetriebnahme hat das Kraftwerk rund 950 Gigawattstunden Strom erzeugt und 1170 Gigawattstunden gepumpt. Diese Zahlen bestätigen den erwarteten Wirkungsgrad von 80 Prozent eines Pumpspeicherzyklus. Zahlen, die Alain Sauthier, Direktor der Nant de Drance SA, freuen: «Ich stelle erfreut fest, dass die Maschinen von Nant de Drance täglich zum Einsatz gelangen. Die Partner schöpfen die Flexibilität unseres Kraftwerks voll aus und optimieren die Maschinenleistung entsprechend ihren Bedürfnissen.» Anzumerken gilt, dass Nant de Drance erst seit der Inbetriebnahme der Höchstspannungsleitung Chamoson–Chippis am 30. September 2022 über die volle Leistung seiner sechs Maschinengruppen verfügt.
In enger Zusammenarbeit mit Umweltorganisationen und Behörden setzt Nant de Drance die zu Beginn des Projekts festgelegten Ausgleichsmaßnahmen für Umweltauswirkungen weiterhin um. In diesem Rahmen lud Nant de Drance Ende Mai die Primarschule von Salvan ein, gemeinsam mit eigenen Teams exotische und invasive Pflanzen zu bekämpfen. So halfen die Kinder beim Ausreißen von Sommerflieder und schmalblättrigem Greiskraut und besuchten auch eine in Vernayaz umgesetzte Ausgleichsmaßnahme: die Renaturierung eines Schwarzerlenwaldes und die Schaffung neuer Lebensräume für den Seefrosch und die Gelbbauchunke.
Zudem wird 2023 ein Bericht zu den drei bereits realisierten Ausgleichsmaßnahmen am Col de la Gueulaz, bei der Staumauer Vieux Emosson und in der Umgebung der Kanäle von Saxon erstellt. Dabei wird überprüft, ob die festgelegten Ziele erreicht wurden. Gegebenenfalls werden Korrekturmaßnahmen eingeleitet.