Nicht nur das öffentliche Kanalnetz, auch private Leitungen müssten fachkundig geplant und mit Hilfe von Zustands- und Funktionsprüfungen unterhalten werden.
“Auch wenn in der derzeitigen politischen Landschaft eine bundeseinheitliche Verordnung zur Dichtheitsprüfung von privaten Abwasserleitungen nicht absehbar ist, wir bleiben am Ball.”
— Dipl.-Ing. Dirk Bellinghausen vom Güteschutz Grundstücksentwässerung
Aktuell müsse es einen “begründeten Verdachtsfall” geben, der Hauseigentümer verpflichtet, ihr Entwässerungssystem überprüfen zu lassen. “Dies ist kein ausreichendes Kriterium zur Vermeidung von Schäden”, ergänzt Dipl.-Ing. Tobias Rottmann von Kasselwasser. Abwasserleitungen und ‑kanäle seien technisch gesehen ein Gesamtsystem. Sie können nur störungsfrei funktionieren, wenn alle Anlagenteile zusammenwirken.
Das Thema ist für die Abwasserbranche nach wie vor drängend und deshalb erneut Inhalt der GrundstücksentwässerungsTage der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA), die am 2./3. Februar 2022 in Fulda stattfinden, aber auch online verfolgt werden können. Neben Bellinghausen und Rottmann, die die Tagung leiten, werden zahlreiche Referentinnen und Referentin aus Wissenschaft und Praxis zu verschiedenen Schwerpunkten Stellung nehmen.
Die Veranstaltung befasst sich unter anderem mit Leichtflüssigkeitsabscheidern, Dränagen und Handlungsspielräumen für Betreiber bei der Untersuchung und Sanierung von Grundstücksentwässerungsanlagen.Genehmigungsverfahren, Rückhaltung und Versickerung werden ebenfalls angesprochen. Zudem wird aus der Praxis einer Sanierungsfirma berichtet. Der neue DWA-Kurs “Fachplaner*in Grundstücksentwässerungen-Regenwasser” wird vorgestellt.
Die Tagung richtet sich vor allem an Ingenieur*innen, Architekt*innen, Installateur*innen, Kanalmeister*innen und kommunale Aufgabenträger. Eine Fachausstellung stellt Neuerungen aus dem Markt der Inspektions‑, Prüf- und Sanierungsverfahren vor.