Anfang Dezember wurde der Next Economy Award (NEA) zum siebten Mal von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag in verschiedenen Themenfeldern der Nachhaltigkeit vergeben. Ein Public Voting sowie Live-Pitches vor einer Expertenjury entschieden über die Sieger. Zu ihnen gehört Wasser 3.0, das für seinen Beitrag zum Ressourcenschutz gewürdigt wurde.
„Mit ihrem außergewöhnlichen Konzept leistet die Wasser 3.0 GmbH einen großen Beitrag zum Klima- und Naturschutz und hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit und die Biodiversität. Die Gewinne der gGmbH werden in ihre Forschungs- und Bildungsprojekte investiert, um Aufklärung zu betreiben,“ so die Begründung der Jury.
„Wir betreten sowohl mit unserer Strategie für die Mikroplastik-Entfernung aus Wasser als auch mit dem Geschäftsmodell eines gemeinnützigen Greentech Unternehmens Neuland. Wir haben uns für diesen Weg entschieden, weil er für uns der Weg in eine enkeltaugliche Zukunft ist. Die Auszeichnung mit dem NEA zeigt uns, dass diese Einschätzung auch von Expert:innen aus dem Nachhaltigkeitsbereich geteilt wird. Das gibt uns weiteren Rückenwind.“
— Dr. Katrin Schuhen, Erfinderin, Gründerin und Geschäftsführerin
Der NEA ist der krönende Abschluss eines beeindruckenden ersten Jahres nach der Gründung des Unternehmens im Mai 2020. Das Team freute sich bereits über die Auszeichnung mit dem Solar Impulse Efficient Solution Label, den German Innovation Award in Gold, den Aquatech Innovation Award in der Kategorie Green Chemicals for Water sowie den Planet Hero Award.
Mikroplastik detektieren, entfernen und weiterverwenden – der ausgezeichnete Ansatz
Die Wasser 3.0 GmbH erforscht und entwickelt Lösungen für die Detektion von Mikroplastik und Mikroschadstoffen in Wasser, deren Entfernung und Weiterverwendung. Werden industrielle und kommunale Abwässer mit den Technologien von Mikroplastik und Mikroschadstoffen gereinigt, bedeutet das weniger Wasser- und Energieverbrauch, weniger Abfälle, weniger Kosten sowie eine bessere Wasserqualität. Auch für den Einsatz in Oberflächengewässern und Meerwasser eignet sich das Verfahren.
Die Strategie des Unternehmens kann in drei Worten zusammengefasst werden: detect | remove | reuse. Ein neues Nachweis- und Kontrollverfahren liefert erstmals die Möglichkeit, Mikroplastik-Konzentrationen in Wasser schnell, einfach und kostengünstig messen zu können. In Verbindung mit einer umfassenden IST-Analyse wird eine datenbasierte und passgenaue Wasserbehandlung aufgesetzt. Die weltweit erste filterfreie — clump & skim — Entfernungstechnologie für Mikroplastik und Mikroschadstoffe aus Wasser wird für die jeweiligen Anforderungen angepasst und skaliert. Als weitere Weltneuheit findet nach der Entfernung die kreislaufwirtschaftliche Weiterverwendung des entstehenden ‘Abfalls’ statt. Die Entfernungsprodukte werden als Ressource für neue Produkte betrachtet und in die Sekundärstoffverwertung überführt. Das gereinigte Wasser wird entweder als Prozesswasser weiterverwendet oder als schadstofffreies Abwasser in den Wasserkreislauf zurückgeführt.
“Die Implementierung dieser Technologien in industriellen Prozessen liefert dank des hohen Maßes an Adaptivität und Modularität in Anlagendesign und ‑bau ein kreislaufwirtschaftliches Upgrading”, erklärt Dr. Katrin Schuhen. “Dieses Sustainability Upgrading von industriellen Prozessen im Rahmen der — wie wir es nennen — Mikroplastikfreien Produktion ist ein Novum und bietet dringend benötigte Handlungsoptionen für kunststoff- und wasserintensive Prozesse im Sinne von Umwelt- und Gesundheitschutz,” so Schuhen weiter.