Die Europäische Union hat im Jahr 2024 eine Verordnung erlassen, die den Grenzwert für die Summe von 20 spezifischen per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) im Trinkwasser auf 0,1 Mikrogramm pro Liter (µg/L) festlegt. Dieser Wert tritt ab dem 12. Januar 2026 in Kraft und zielt darauf ab, die Belastung des Trinkwassers mit diesen persistenten Chemikalien zu minimieren. Zusätzlich wird ab 2028 ein noch strengerer Grenzwert von 0,02 µg/L für die Summe von vier spezifischen PFAS (PFHxS, PFOS, PFOA, PFNA) eingeführt.
Die deutsche Bundesregierung intensiviert ihre Anstrengungen, die Bevölkerung und die Umwelt vor PFAS zu schützen. Diese Chemikalien, bekannt für ihre Langlebigkeit und potenziellen Gesundheitsrisiken, stehen im Fokus neuer EU-Verordnungen, die strenge Grenzwerte für Trinkwasser festlegen und Auswirkungen auf verschiedene Industriezweige haben.
Spezialisierte Unternehmen wie NT Service unterstützen bei der sicheren Entfernung und Entsorgung von PFAS aus industriellen Anlagen. Sie bieten Dienstleistungen wie die Dekontamination von Tanks und Silos an, um die Einhaltung der neuen Grenzwerte zu gewährleisten und die Umweltbelastung zu minimieren.
PFAS können nicht nur das Trinkwasser, sondern auch die Nahrungskette kontaminieren, was insbesondere in der Tierhaltung bedenklich ist. Tiere, die mit PFAS-belastetem Wasser oder Futter in Kontakt kommen, können die Chemikalien in ihrem Gewebe anreichern, was wiederum Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben kann, wenn tierische Produkte konsumiert werden. Die neuen Grenzwerte sollen daher auch den Tierschutz stärken und die Belastung von Nutztieren reduzieren.
Ein weniger bekanntes, aber relevantes Thema ist die Emission von PFAS aus Windenergieanlagen. Die Rotorblätter dieser Anlagen bestehen häufig aus Verbundmaterialien, die PFAS enthalten, um ihre Haltbarkeit und Witterungsbeständigkeit zu erhöhen. Durch Erosion und Abrieb können jedoch PFAS-Partikel freigesetzt und in die Umwelt gelangen. Studien zeigen, dass der Abrieb von Rotorblättern zu Mikroplastikemissionen führt, die PFAS enthalten können. Obwohl die genaue Menge der freigesetzten PFAS variieren kann, ist bekannt, dass Erosionsschäden an den Rotorblättern von Windkraftanlagen ein Problem für die Energiewirtschaft darstellen und zu Materialabrieb führen.
Die neuen EU-Grenzwerte stellen verschiedene Industriezweige vor Herausforderungen. Unternehmen müssen ihre Produktionsprozesse überprüfen und gegebenenfalls anpassen, um die Emission von PFAS zu minimieren. Besonders betroffen sind Branchen, die PFAS in ihren Produkten oder Produktionsprozessen verwenden, wie die Textil‑, Lebensmittelverpackungs- und Kosmetikindustrie. Die Europäische Kommission hat bereits die Verwendung von PFHxA und verwandten Stoffen, einer Untergruppe von PFAS, in bestimmten Anwendungen eingeschränkt, um die Gesundheit und die Umwelt zu schützen.
Maßnahmen zur Reduzierung von PFAS
Um die Belastung durch PFAS zu reduzieren, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich:
- Überwachung und Kontrolle: Regelmäßige Tests von Trinkwasser und Lebensmitteln auf PFAS-Kontaminationen sind essenziell, um Grenzwertüberschreitungen frühzeitig zu erkennen.
- Technologische Anpassungen: Industrieunternehmen sollten alternative Materialien und Produktionsverfahren entwickeln, die ohne PFAS auskommen oder deren Einsatz minimieren.
- Aufklärung und Sensibilisierung: Verbraucher sollten über die Risiken von PFAS informiert und ermutigt werden, Produkte zu wählen, die frei von diesen Chemikalien sind.
Wichtige Schlussfolgerung: Die neuen EU-Verordnungen setzen wichtige Impulse für den Schutz von Mensch und Umwelt vor den Gefahren durch PFAS. Deutschland steht vor der Aufgabe, diese Vorgaben umzusetzen und gleichzeitig die Industrie bei der Anpassung zu unterstützen. Die Reduzierung von PFAS-Emissionen, sei es aus Windenergieanlagen oder anderen Quellen, erfordert gemeinsames Handeln von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.