Vom 30. Mai bis zum 3. Juni steht das Vertriebsteam des Biogasspezialisten Weltec Biopower in Halle A4, Stand 217, für alle Fragen rund um die Errichtung und Nachrüstung von anaeroben Energieanlagen zur Verfügung: Das Angebot umfasst bewährte Verfahren aus dem Bereich der Biogastechnologie. Wie hoch das Einsparpotenzial dieser Verfahren ist, zeigt die Modernisierung der kommunalen Kläranlage in Bückeburg, Deutschland, die 33.000 Einwohner versorgt. Seit der Umstellung auf anaerobe Schlammstabilisierung durch Weltec Biopower im Jahr 2021 ist der Betrieb der Anlage unter Volllast deutlich wirtschaftlicher geworden.
Das Unternehmen war als Generalunternehmer für den Aufbau der Abwasserreinigung auf der städtischen Kläranlage verantwortlich. Die Arbeiten umfassten neben den Erdarbeiten, der Erstellung des Fundamentes und der elektrischen Verkabelung den Neubau eines statischen Schlammeindickers, eines Maschinenraumes für das Blockheizkraftwerk, der Steuer- und Pumpstation sowie eines Edelstahl-Fermenters mit Gasspeicherdach. Dank der anaeroben Abwasserreinigung ist das Schlammvolumen um 35 Prozent gesunken, was zu einer erheblichen Reduzierung der Transport- und Entsorgungskosten führt. Darüber hinaus kann das erzeugte Faulgas nun bei Volllast rund 465.000 kWh Strom erzeugen. Damit kann der Betreiber rund 40 Prozent des Strombedarfs decken und zwei Drittel der Stromkosten einsparen.
“Angesichts der neuen Treibhausgas-Reduktionsziele und der stark gestiegenen Energiepreise ist eine Anaerobstufe eine wirtschaftlich attraktive Lösung für Kläranlagenbetriebe, die zudem von öffentlichen Fördermitteln profitiert. Letztlich ermöglicht die Kombination von Abwasserreinigung, Strom- und Wärmeerzeugung sowie Klimaschutz einen effizienteren Betrieb vor allem kleiner und mittlerer Kläranlagen.”
— Jens Albartus, Geschäftsführer
Wie diese Ziele mit organischen Abfällen erreicht werden können, zeigt eine WELTEC-Anlage im südwestenglischen Piddlehinton. Hier wird ein Mix aus Speiseresten, abgelaufenen Lebensmitteln aus Supermärkten und Bioabfällen der Biogasanlage zugeführt. Neben dem Substratmix ist auch der technische Ansatz besonders. Vor der Einspeisung und Zerkleinerung trennt eine Entpackungsmaschine die Lebensmittel von den Verpackungen.
Ein weiterer Effizienzbonus: Die Abwärme des Blockheizkraftwerks wird an einen nahegelegenen Futtermittelhersteller verkauft, der auch den Großteil des Stroms nutzt. Der Biogasanlagenbetreiber speist den überschüssigen Strom direkt in das Stromnetz ein und erzielt damit weitere Einnahmen. Der Gärrest aus dem Prozess entspricht den Anforderungen der britischen Industrienorm PAS-100. Daher können die örtlichen Landwirte ihn als Dünger verwenden.
Nach einer Kapazitätserweiterung im Jahr 2014 von 20.000 t Substrateinsatz pro Jahr auf 30.000 t installierte der Konzern einen zusätzlichen Fermenter und Lagerbehälter sowie GasMix-Mischsysteme und eine Separationseinheit. Eine Anlage mit dieser Ausstattung würde auch die Umstellung auf Biomethanproduktion unterstützen.