Das ZIM-Kooperationsprojekt PerFluSan widmet sich der Entwicklung neuer, wirksamer Sanierungsverfahren für PFC-kontaminierte Böden und Abwässer. Gleichzeitig erforschen die Partner Alternativen zu PFC-haltigen Löschmitteln, um den Schadstoffeintrag in die Umwelt aus dieser Quelle zu unterbinden. Das Fraunhofer IGB bringt neue oxidative Prozesse und Technologien zum Abbau der PFC ein und entwickelt eine Methode zur Echtzeit-Analyse der verschiedenen PFC in der Umwelt. Am 31. Oktober 2018 wurde die zweite Phase dieses ZIM Kooperationsnetzwerks bewilligt, das durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert wird.
In der einjährigen ersten Phase des Netzwerks ging es um den Aufbau der Kooperationen zwischen den Netzwerkpartnern, die sich ergänzende Kompetenzen als Verfahrensentwickler, Sanierungs‑ und Analytikexperten und Löschmittelhersteller aufweisen. Während dieser ersten Phase wuchs das Netzwerk dabei durch die Aufnahme weiterer Partner bei stetig steigendem Interesse um über 50 Prozent an. Aktuell besteht es aus 13 KMU, 6 Forschungseinrichtungen sowie einer Behörde als assoziiertem Partner.
In der nun gestarteten zweiten Phase des Netzwerks sollen die identifizierten innovativen Ansätze der Netzwerkpartner in verschiedenen FuE‑Projekten umgesetzt werden. Konkret geht es hierbei um die Realisierung von FuE‑Vorhaben aus den Bereichen Bodensanierungs‑ und Wasseraufbereitungsverfahren, innovative PFC‑Analytik sowie die Entwicklung PFC‑freier Löschmittel.
Das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB ist Forschungspartner in diesem Netzwerk und entwickelt Prozesse und Technologien zum Abbau von PFC über innovative Oxidationsmethoden. In einem zweiten Themenschwerpunkt soll die am Institut etablierte Echtzeit-Massenspektrometrie für die Analytik von PFC weiterentwickelt werden.
Bislang ist die Analyse der PFC nicht in Echtzeit möglich und die Ergebnisse können stark variieren. Mit dem neu entwickelten Massenspektrometer können zahlreiche Bestandteile gleichzeitig aus einer Flüssigkeit und aus der Gasphase analysiert werden – automatisiert und in situ. Mit einem neuen Probeneinlass für die PFC eignet sich das empfindliche Messsystem sowohl für das dezentrale Echtzeitmonitoring von Wasser und Schlämmen in der Umwelt, etwa an Kläranlagen oder Wassersentnahmestellen, als auch als zuverlässige Methode in der klassischen Laboranalytik.
Mittlerweile fand das vierte Treffen der Netzwerkpartner statt. Hierbei diskutierten die beteiligten Forscher und Entwickler sowie Analytiker, Anwender und Ingenieurdienstleister aktuelle Entwicklungen der PFC-Thematik sowie der identifizierten FuE-Ansätze.
Netzwerkmanager Dr. Mamat weist darauf hin, dass das Netzwerk für weitere Partner offen ist. Interessierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die in FuE-Projekten mitwirken möchten und eine ergänzende Expertise beisteuern können, sind dabei ebenso willkommen wie potenzielle Anwender der neu entwickelten Lösungen.