Spurenstoffe anthropogenen Ursprungs stellen Betreiber von Wasseraufbereitungsanlagen vor neue Herausforderungen. Bisherige technologische Lösungen sind sehr preisintensiv und ein vollständiger und rückstandsfreier Abbau derartiger Substanzen ist oftmals nicht möglich. In Kooperation mit Industriepartnern entwickelt das Fraunhofer IKTS kompakte, robuste und selbstreinigende Abwasserbehandlungssysteme, die sowohl am »Point-of-Use« als letzter Behandlungsschritt vor dem Verbrauch oder am »Point-of-Emission« zur Behandlung von organisch belasteten Teilströmen eingesetzt werden können. Diese Hybridsysteme werden auf der diesjährigen FILTECH präsentiert. Hierfür werden keramische Mikrofiltrations-Flachmembranen mit einer Photokatalysezone auf Titandioxidbasis erweitert und das Filtrat mit energieeffizienten UV-A-LEDs bestrahlt.
Damit lassen sich in einem Schritt Partikel abtrennen, Abwässer desinfizieren und organische Spurenstoffe wie Pharmaka, Geruchs- und Geschmacksbildner vollständig abbauen. Mögliche Einsatzbereiche sind die Behandlung von Krankenhausabwässern (Gelbwasser aus Radiologiestationen), die Entfernung von Spurenstoffen aus Trinkwässern vor der Weiterverwendung (Getränkeherstellung), die Desinfektion von Kühlturmwässern oder die Behandlung von organisch belasteten industriellen und kommunalen Abwässern zur Wiederverwendung (Kreislaufwässer in Aquakulturen).
Zentrale Kreislaufschließung von Abwasser zu Trinkwasser
Zentrale Abwasserbehandlungsanlagen basieren in der Regel auf biologischen Verfahren, was ihre Leistungsfähigkeit und Verfügbarkeit einschränken. Bestimmte Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Medikamentenrückstände werden nicht abgebaut. Die Systeme können zudem nicht beliebig zu- und abgeschaltet werden und sind daher wenig flexibel. autartec-Wasserbehandlungssysteme des Fraunhofer IKTS bieten hier eine Alternative, da hier rein physikalisch-chemische Verfahren, wie Filtration, Elektrolyse und Photokatalyse miteinander gekoppelt werden. Dabei ist es entscheidend, Reaktoren und Prozessketten so zu konzipieren, dass diese Verfahren auf engstem Raum mit hoher energetischer Effizienz kombiniert werden, um Abwasser zu Trinkwasser aufzubereiten. Möglich wird das durch den Einsatz funktionalisierter und hochstabiler keramischer Bauteile, wie Membranfilter und zellulare Formkörper. Ergebnisse zeigen, dass diese Schlüsselkomponenten sehr effektiv eingesetzt werden können.
Standort: Halle 7, Stand L2
Wie Metallgewebefilter den Eintritt von Mikroplastik in die Kläranlagen verhindert
Plastik ist heutzutage nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Verpackungen, Spielzeug, Textilien oder Kosmetika: der Einsatz in unterschiedlichen Industriesektoren verdeutlicht...
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