Wasserversorger stehen vor immensen akuten und zukünftigen Herausforderungen. Wasserverluste durch Leckagen durch undichte bzw. defekte Bestandteile des Wasserversorgungnetzes, Wasserdiebstahl oder zu hoher Druck durch intransparente Abnahme führen einerseits zu hohen Kosten, andererseits wird bewusst, wie viel kostbares Trinkwasser jeden Tag ohne Nutzung verloren geht.
Mit einer intelligenten Steuerung der Wasserinfrastrukturen können diese Problematiken eingedämmt werden. An dieser Stelle setzt das iQ water system an: mehr Sicherheit, Kontrolle und Transparenz im Netz führen unter anderem zu einer effizienten Netzsteuerung und –optimierung, effektivem Druckmanagement und einer ressourcenschonenden Wassernutzung.
Das iQ water system der Firma Beulco adressiert die Problematiken der Versorger und bietet ein ganzheitliches System, mit dem Verbrauchs- und Zustandsdaten (Wasserverbrauch, Druck, Temperatur) zu jedem Zeitpunkt abrufbar sind. Diese Informationen werden anonymisiert und verschlüsselt an das Versorgungsunternehmen übermittelt, welches mit diesen Daten unter anderem Schlüsse zur Netzoptimierung ziehen kann. Somit können zum Beispiel Verbrauchsspitzen und Leelaufzeiten im Versorgungsnetz identifiziert werden – bisher kennen wir nur das Gesamtvolumen. Daraus lassen sich flexible Tarifmodelle ableiten – Günstige Nachttarife oder teure Morgentarife. Dadurch lassen sich Verbrauchsspitzen bzw. Stagnationen verringern, das Netz ist gleichmäßig ausgelastet und es kann ein effektiveres Druckmanagement betrieben werden.
Ein effektives Druckmanagement hat zur Folge, dass Rohre weniger beansprucht werden und so weniger Rohrbrüche und Leckagen auftreten. Zudem können Stagnationen im Leitungsnetz verringert bis vermieden werden, womit Verkeimungen der Rohrinnenfläche und somit auch des Trinkwassers reduziert werden. Insgesamt sorgt dies für eine verbesserte Wasserqualität — und für den Endverbraucher bedeutet dies auch höheren Komfort. Zusätzlich hat der Versorger einen geringeren Energieverbauch. Der Energieverbrauch der Pumpen, die den Wasserdruck aufrechterhalten, hängt größtenteils vom Druck ab. Wenn der Druck z. B. um 1 bar reduziert wird, verringert sich der Energieverbrauch um ca. 13%.
Die Übertragung der Verbrauchs- und Zustandsdaten in Echtzeit ermöglicht es dem Versorger, sein Netz konstant zu monitoren und bei Problemen jederzeit eingreifen zu können. Zusätzlich entfällt die jährliche manuelle Zählerablesung, da die Verbrauchsdaten direkt in die Abrechnungssysteme importiert werden können. Über das iQ water system kann der Versorger zudem Verbrauchsvolumina voreinstellen, hat aber auch Zugriff auf die Hausanschlüsse – so kann die Wasserzufuhr bei Netzstörungen, Verunreinigungen oder säumigen Zahlern per Knopfdruck abgesperrt werden. Die zugehörige App dient auch gleichzeitig als Kommunikationsmittel vom Wasserversorger zum Verbraucher. So kann der Wasserversorger im Notfall wie z.B. Störungen oder Problemen in der Wasserversorgung Push-Nachrichten an die betroffenen Verbraucher senden.
Mit einem solchen System kann der Wasserversorger seinen Kunden Mehrwerte bieten, die im Zeitalter von Smart Home auch eigentlich nicht mehr wegzudenken sind. Hier eröffnen sich eine Vielzahl neuer Möglichkeiten für Versorger und Verbraucher. In naher Zukunft können Versorger so z.B. neue Dienstleistungen anbieten. Unter anderem besteht bei zunehmender Sensorik die Möglichkeit von Ferndiagnosen durch sensorische Beprobung des Wassers. Auch eine dezentrale Wasseraufbereitung kann zum Thema werden. Versorger können just in time Desinfektionsmittel oder Ähnliches liefern, wenn dies verbraucht ist oder akute Verkeimungsgefahr besteht.
Beulco auf der E‑World 2019: Halle 4, Stand 4–617