Schadnager im Abwassernetz lassen sich auf vielerlei Art bekämpfen Köderboxen, Schlagfallen und mehr. Verblüffend ist die Lösung von Coalsi — einfacher gehts kaum.
Mit Technikarbeiten hat jeder Bauhof zu tun: Wartungen hier, Reparaturen dort. Ersatzteile beschaffen, hoffentlich noch lieferbar. Und Software-Updates, ein Thema für sich. Jeder weiß: Je komplexer das System, umso mehr Folgen. Da kommt schnell was zusammen: Personalaufwand, Hardwarekosten, Ausfallzeiten.
Das gilt auch für die Rattenbekämpfung im Kanalnetz, zumal es sich dabei um eine besonders schwierige Pflichtaufgabe der Kommunen handelt.
Arbeitslast reduzieren
Nachdem Drahtköder kaum mehr praktikabel verwendbar sind, weil Ködergifte bei Wasserkontakt Umweltschäden verursachen können, suchen viele Kommunen nach neuen Lösungen. Schlagfallen scheiden oft aus, weil der Kadaveranfall zu lästigen Nachschauen führt. Bleiben Köderboxen. Hier reicht die Spanne der erhältlichen Systeme von einfach bis Hightech. Was nehmen?
Viele Bauhöfe und Umweltämter stehen auf dem Standpunkt, die Rattenpopulation im Kanalnetz sollte unkompliziert, kostengünstig und sicher einzudämmen sein. Gesucht wird quasi der Drahtköder 2.0.
Fritzmeier Umwelttechnik mit seiner Marke Coalsi versteht sich auf derlei funktionale Lösungen — übrigens auch gegen den Geruch der organischen Abwasserbestandteile, der die Ratten überhaupt erst anlockt. Im Angebot der Bayern findet sich die Köderstation FZV30. Das System basiert auf einer genial einfachen Idee — und verspricht Investitionssicherheit.
Das Prinzip Tauchglocke
Coalsis Köderstation ist im Wesentlichen ein S‑Rohr mit Schraubdeckel. Sie funktioniert nach dem Prinzip der Tauchglocke: unten der Einstieg, oben die Köderkammer — maximal geschützt im Luftpolster des Doms. Dadurch bleibt das Fraßgift selbst bei Überflutung trocken, denn die gestaute Luft kann nicht entweichen. Mehr braucht es tatsächlich nicht, um Ratten (rechts)sicher zu ködern.
Das Konzept birgt einen schlagenden Vorteil: Die gesamte Konstruktion kommt ohne Mechanik, Stromversorgung und Elektronik aus.
Der Schädlingsbekämpfer Andreas Vollack hat die Station entwickelt. Als Mann der Praxis kennt er die Herausforderungen, die sich aus der modernen Technik ergeben: „Das schmutzige, feucht-alkalische Milieu im Kanal macht den beweglichen und elektrischen Komponenten zu schaffen“. Ausfälle seien zwar nicht zwangsläufig, aber doch zu erwarten.
Mit der FZV30 hätten Kommunen bauartbedingt kaum Folgeaufwand, so der Experte. Das System sei praktisch „unkaputtbar“. Allein die Köderbestückung bliebe als Aufgabe für den Bauhof. Diese sei jedoch per Teleskopstange bequem vom Straßenniveau aus zu erledigen.
Minimaler Platzbedarf
Die Befestigung erfolgt zum Beispiel durch Schrauben am Steigeisen oder geklemmt in der Schachtwand, was ohne Kanaleinstieg in wenigen Augenblicken erledigt ist. Sogar an schrägen Bermen sei eine sichere Anbringung gegeben. Vollack unterstreicht, dass die Begehung der Schächte bei sachgerechter Montage nicht behindert werde. Der Platzbedarf sei sogar vergleichsweise gering.
Die elektronische Erfassung der Köderstationen erfolgt über ausfallsichere Barcodes: Passive Systeme hätten sich bewährt, so Vollack — insbesondere im Gegensatz zu Funk, der durch externe Faktoren gestört sein könne. Die FZV30 wird in Deutschland produziert, entspricht geltenden Vorschriften und ist vom Umweltbundesamt nach § 18 IfSG geprüft und anerkannt.