Seit fast 20 Jahren setzt sich die internationale Stiftung Global Nature Fund (GNF) weltweit für den Schutz von Umwelt und Natur ein. Zwei der erfolgreichen Projekte – in Burundi und Kolumbien – wurden nun mit dem „Energy Globe Award“ honoriert. Udo Gattenlöhner, Geschäftsführer des Global Nature Fund, nahm den renommierten Umweltpreis in Radolfzell am Bodensee entgegen: „Der GNF setzt sich weltweit für den Umwelt- und Naturschutz ein: Vom Bodensee in die weite Welt, sozusagen. Unsere Projekte in Burundi und Kolumbien sind perfekte Beispiele dafür, wie lokale Maßnahmen einen wichtigen Beitrag zum Schutz unseres Klimas und unserer Umwelt leisten können. Sie zeigen außerdem, wie fruchtbar eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und der ansässigen Bevölkerung ist. Wir freuen uns sehr, dass gleich zwei unserer Projekte mit diesem bedeutenden Umweltpreis ausgezeichnet wurden.“
Mit 178 teilnehmenden Ländern und über 2.000 eingereichten Projekten pro Jahr ist der Energy Globe Award ein weltweit renommierter Umweltpreis. Ziel des seit 1999 von seinem Gründer Wolfgang Neumann ausgelobten Preises ist es, über globale Projekte im Bereich Ressourcenschonung, Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu informieren und eine Plattform zum Austausch zu bieten. Seit nunmehr fast 20 Jahren werden herausragende und nachhaltige Projekte ausgezeichnet. Die Kampagne steht unter dem Patronat der UNESCO. Frau Beatrice Erhart, Projektmanagerin des Österreichischen AußenwirtschaftsCenters in Stuttgart und nationale Vertreterin des Energy Globe Awards, überreichte die beiden Preise in Radolfzell am Bodensee. Vor allem ist dies eine Auszeichnung für alle engagierten und kreativen Menschen, denen die Zukunft unseres Planeten ein Anliegen ist. Ihre Projekte leisten einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft, geben Inspiration und Hoffnung und bieten Lösungen an, die auch anderswo umgesetzt werden können. Die Auszeichnung ist daher nicht zuletzt auch Lob und Motivation für die Projektpartner des GNF vor Ort, die sich sehr über die nationalen Energy Globe Awards freuen.
Brennholz für ein besseres Leben – Energy Globe Award Burundi
Das Projekt „Bekämpfung der Entwaldung durch das Anpflanzen von Bäumen und die Einführung verbesserter Kochstellen“ erhielt einen der beiden nationalen Energy Globe Awards. In dem in der Vergangenheit von Bürgerkriegen erschütterten Burundi fehlt es noch immer an einfachsten Mitteln, um die Grundbedürfnisse der Menschen zu decken. Durch die hohe Bevölkerungsdichte und die ineffiziente Nutzung natürlicher Ressourcen drohen Entwaldung, Bodenerosion und der Verlust von Lebensräumen. Gemeinsam mit der Partnerorganisation Biraturaba und der lokalen Bevölkerung wurden über 60.000 Setzlinge heimischer Baumarten aufgezogen sowie 1.000 geschlossene und damit energieeffizientere Lehmöfen gebaut. Mit diesen Maßnahmen werden bedürftige Haushalte langfristig mit Brennholz versorgt und die Wälder vor illegalem Holzeinschlag geschützt.
Sauberes Wasser durch Grünfilter – Energy Globe Award Kolumbien
Das Projekt „Grünfilter – Innovative und kostengünstige Abwasserreinigung“ wurde mit dem nationalen Energy Globe Award Kolumbien ausgezeichnet. Felipe Valderrama, Projektleiter des Projektpartners Fundación Humedales, erläutert die Probleme vor Ort: „Obwohl Kolumbien ausreichende Trinkwasserreserven besitzt, hat die unzureichende Umsetzung einer nachhaltigen Gewässerbewirtschaftung in den letzten 20 Jahren dazu geführt, dass sich die tatsächlich verfügbare Trinkwassermenge auf 40 % der potenziell vorhandenen Menge reduziert hat. Die restlichen 60 % können aufgrund von Klimaphänomenen, aber vor allem wegen der Verschmutzung, nicht als sauberes Trinkwasser genutzt werden.“ Zusammen mit der Fundación Humedales hat der GNF 2015 drei Grünfilter gebaut, welche die Abwässer von 1.500 Menschen der Gemeinden Cuìtiva, Fúquene und Susa reinigen. Das Wasser durchströmt Kanäle, in denen es mit Hilfe von Wasserpflanzen gereinigt wird. Trotz geringen Aufwands an Wartung und Energie filtern die Anlagen bis zu 95 % der unerwünschten Nährstoffe und Krankheitserreger aus dem Wasser und eignen sich daher hervorragend für ländliche Regionen von Entwicklungsländern.
Projekt-Förderung aus Deutschland
Das Projekt in Burundi wurde durch CO2-Kompensationsmittel der Landesregierung Baden-Württemberg über die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) sowie durch die Deutsche Umwelthilfe und Rapunzel Naturkost aus Mitteln des Hand in Hand-Fonds ermöglicht. Das Grünfilter-Projekt in Kolumbien wurde vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert. Zusätzlich standen finanzielle Mittel durch Spenden der Kärcher GmbH & Co. KG und der Stiftung Ursula Merz zur Verfügung. Die Arbeit der Fundación Humedales wird außerdem von der Sika AG unterstützt.