Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) plant die Überarbeitung des Arbeitsblatts DWA‑A 202 „Chemisch-physikalische Verfahren zur Elimination von Phosphor aus Abwasser“.
Durch die Einführung der Oberflächengewässerrichtlinie wurden die Zielimmissionen für Phosphor im Gewässer neu festgelegt. Zusammen mit einer Überprüfung der relevanten P‑Eintragspfade sind die einzuhaltenden Phosphorablaufwerte der Kläranlage in den Fokus geraten. Verschiedene Bundesländer verschärfen derzeit die Anforderungen, auch die Abwasserverordnung ist in der Diskussion. Daher müssen Verfahren der weitestgehenden P‑Elimination in das A 202 integriert werden.
Zudem muss das A 202, das im Jahr 1992 erstmalig aufgelegt und zuletzt 2011 in der dritten Fassung erschienen ist, turnusmäßig überprüft und durch Erfahrungen der breiten Anwendung der chemischen Fällung/Flockung um weitere Erkenntnisse ergänzt werden. Weiterhin sollen auch die Wechselwirkungen zur biologischen P‑Elimination dargestellt werden.
Folgende Ziele werden mit der Überarbeitung verfolgt:
- Darstellung von Verfahren und Verfahrenskombinationen zur Erreichung niedrigster Phosphorablaufwerte nach den neuen Anforderungen mit Angabe von Auslegungskriterien
- Routinemäßige Aktualisierung verschiedener Abschnitte unter anderem Schlammrichtwerte, Aktualisierung der Fällmittel und Kombinationsprodukte, Zweit-Punktfällung
- Überprüfung der Kennwerte, b‑Wert, kp-Werte
- Einbindung der biologischen Phosphorelimination in Abstimmung mit dem DWA-Fachausschuss KA‑6
- Einsatz von Fällmitteln in Kombination mit der Aktivkohledosierung
- Benennung relevanter Kostenaspekte
Die Überarbeitung des Arbeitsblatts DWA‑A 202 wird im DWA-Fachausschuss KA‑8 „Verfahren der weitergehenden Abwasserreinigung nach biologischer Behandlung“ (Obmann: Prof. Dr.-Ing. Matthias Barjenbruch) erfolgen. Die DWA-Arbeitsgruppe KA‑8.2 „Abwasserreinigung durch Fällung und Flockung“ (Sprecher: Dr.-Ing. Bernd Heinzmann) unterstützt den Fachausschuss bei der Überarbeitung. Die Überarbeitung soll im Oktober 2020 abgeschlossen sein.
Zur Mitarbeit sind interessierte Fachleute mit entsprechenden Kenntnissen — Betreiber, Hersteller, Aufsichtsbehörden und Kläranlagenbetreiber — eingeladen und werden gebeten, ihre Interessensbekundung mit einer kurzen Darstellung ihrer Person zu übersenden. Hinweise für die Überarbeitung des Arbeitsblatts richten Sie bitte ebenfalls an die Bundesgeschäftsstelle:
DWA-Bundesgeschäftsstelle: Dr.-Ing. Christian Wilhelm, Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef, E‑Mail: wilhelm@dwa.de