Die Folgen des Klimawandels sind bereits jetzt überall auf der Welt zu spüren. So wurden beispielsweise im vergangenen Sommer weite Teile der nördlichen Hemisphäre von extremen Hitze- und Dürrewellen heimgesucht. In einigen der betroffenen Regionen stellte sich als Folge eine fatale Wasserknappheit ein. Negativ betroffen vom Wassermangel ist vor allem die Landwirtschaft. Dem Sektor drohen wiederkehrende Ernteausfälle und Umsatzverluste. „Die effiziente Nutzung von Wasser wird immer mehr zum Schlüsselfaktor in der Landwirtschaft“, sagt Ronnie Jaegermann, Director bei Water Ways Technologies, einem Unternehmen, das sich auf smarte Bewässerungssysteme für den Agrarsektor spezialisiert hat. Tröpfchenbewässerung, so Jaegermann, kann eine vielversprechende Lösung darstellen. „Wir erwarten, dass die Nachfrage nach entsprechenden Anlagen und Systemen in den kommenden Jahren weltweit deutlich zulegen wird“, erklärt Jaegermann.
Zu einer positiven Beurteilung der Marktperspektiven kommt auch eine aktuelle Studie von Marketresearch.com, einer Marktforschungsgesellschaft auf dem Gebiet von Branchenanalysen. Dem Bericht zufolge könnte sich das weltweite Marktvolumen für Tröpfchenbewässerung von geschätzten 9,2 Milliarden US-Dollar (rund 8,7 Milliarden Euro) im Jahr 2021 auf 34,7 Milliarden US-Dollar (rund 33,6 Milliarden Euro) im Jahr 2031 erhöhen. Das würde einem Zuwachs von knapp 280 Prozent beziehungsweise einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 14,2 Prozent pro Jahr entsprechen. Bei der Tröpfchenbewässerung – im Englischen als Drip Irrigation oder Trickle Irrigation bezeichnet – handelt es sich um eine Form der Mikrobewässerung, bei der das Wasser tröpfchenweise zu den Pflanzenwurzeln geleitet wird. Das kann entweder ober- oder unterhalb der Bodenoberfläche geschehen. Die Idee dahinter ist, das Wasser direkt in der Wurzelzone zu verteilen und die Verdunstung zu minimieren.
Die UN sieht in der Tröpfchenbewässerung großes Potenzial. In einem bereits im Februar 2020 auf sdgplus.org veröffentlichten Beitrag heißt es, dass die Technologie zum Erreichen mehrerer Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) beitragen kann. So würde die Tröpfchenbewässerung SDG1 (keine Armut), SDG2 (kein Hunger) und SDG13 (Maßnahmen zum Klimaschutz) direkt ansprechen.
Water Ways Technologies sieht in dem steigenden Interesse für intelligente und nachhaltige Bewässerungssysteme im Agrarbereich eine große Chance. „Wir sind weltweit gut aufgestellt, am Marktwachstum teilzunehmen und unseren Marktanteil auszubauen“, erklärt Ronnie Jaegermann. Die Angebotspalette des im kanadischen Toronto ansässigen Unternehmens reicht von der Lieferung hochwertiger Bewässerungskomponenten und Systemen bis hin zum kompletten Projektmanagement. Um die Expansion voranzutreiben, übernahm Water Ways Technologies im August diesen Jahres die Aktienmehrheit bei Hidrotop, einem chilenischen Anbieter von Bewässerungstechnologie. Durch die Akquisition wurde die Position am wichtigen südamerikanischen Markt gestärkt.