Für kommunale Energiedienstleister gilt, dass die Versorgung von Wasser, Strom und Gas immer gewährleistet sein muss. Störungen oder Ausfälle sind nicht nur teuer, sondern sorgen für Unmut und Ärger bei Kunden. Zu einem wirtschaftlich und technisch einwandfreien Netzbetrieb gehört eine ständige und lückenlose Wartung aller Maschinen.
Was früher aufwendig und fehleranfällig war und händisch mit Excel-Listen durchgeführt werden musste, geht heute mit einer digitalen Lösung Wartungsplaner sicher und schnell. Dabei lässt sich die Software in den meisten Fällen genau auf die Anforderungen des jeweiligen Netzbetreibers anpassen — wie am Beispiel Dortmunder Netz zu sehen ist.
„Unsere zentrale Aufgabe als örtlicher Verteilnetzbetreiber ist der technisch und wirtschaftlich einwandfreie Netzbetrieb in der Stadt Dortmund und den anliegenden Gemeinden“, umschreibt Andreas Neuhaus, Leiter Zentrale Arbeitsvorbereitung bei DONETZ, das Aufgabenfeld des Netzbetreibers.
Damit diese Aufgabe auch zielgerichtet und störungsfrei erfüllt werden kann, müssen sämtliche Geräte und Maschinen im Unternehmen reibungslos und störungsfrei arbeiten. Um dies zu gewährleisten, müssen diese regelmäßig und vollständig nach den gesetzlichen Vorgaben und Normen gewartet werden.
Eine Instandhaltung beim Dortmunder Netzbetreiber umfasst verschiedene Aspekte: Dazu gehört die Durchführung der Wiederholungsprüfung für elektrische Geräte, Hebezeuge, Leitern, Zurrgurte und andere Gerätschaften. Darüber hinaus ist es wichtig, dass alle Prüffristen für die Wiederholungsprüfung generiert werden. Gerichtsfeste Dokumentation der Prüfprotokolle sowie die genaue Zuordnung der Prüfprotokolle zu den jeweiligen Prüflingen sind weitere wichtige Punkte auf der Wartungsliste.
Bei DONETZ wurde in den einzelnen Fachbereichen das Inventar in Excel- und Papierlisten teilweise nur als reine Stückzahl dokumentiert. „So erfolgte die Wartung nur auf Annahmen des prüfenden Bereiches und aufgrund von Werten der vorhergehenden Prüfung“, berichtet Neuhaus. Fehlmengen und Differenzen in der Bestandsführung wurden manuell geklärt.
Darüber hinaus wurden die Prüfungstermine der einzelnen Inventarklassen seitens des prüfenden Fachbereichs manuell geführt. Eine Gesamtübersicht existierte gar nicht. Die elektrische Prüfung von ortsveränderlichen Geräten wird in Teilbereichen der DONETZ zwar selbst durchgeführt, allerdings erfolgte eine zentrale Inventarisierung der Prüflinge nicht. Die Ablage von Zertifikaten erfolgt manuell im prüfenden Fachbereich. Auch hier gab es keine Zuordnung zum geprüften Objekt. Alles in allem war die Situation nicht mehr zufriedenstellend und zudem fehlerbehaftet. Darum entschied sich der Netzbetreiber für eine digitale Lösung.
Seit einiger Zeit arbeiten die Fachbereiche Instandhaltung / Betrieb Strom /Gas / Wasser-Netze, sowie der Dienstleistungsbereich Lager und Werkstatt nun mit dem Wartungsplaner der Hoppe Unternehmensberatung aus dem hessischen Heusenstamm. „Uns war wichtig, dass wir eine Softwarelösung erhalten, die all unseren Anforderungen und Zielen entspricht“, so Neuhaus. Diese Ziele waren unter anderem die zentrale Verwaltung des eingesetzten Bestandes, die Steuerung sowie Erinnerungsfunktion der Wiederholungsprüfung und die Auswertung des Inventars nach unterschiedlichen Betriebsmittelgruppen.
Wichtig ist auch die gerichtsfeste Dokumentation der Wiederholungsprüfung und die eindeutige Kennzeichnung der Ausstattung. Auch die richtige Ermittlung von Fehlmengen und Differenzen stand auf der Prioritätenliste. „Zudem war es wichtig, dass sich die Lösung auch mit anderen von uns verwendeten Softwareprodukten wie beispielsweise Secutest verknüpfen lässt“, schildert der stellvertretende Leiter Betriebsstrom.
Dabei erfüllte der Wartungsmanager der Firma Ulrich Hoppe Unternehmensberatung alle geforderten Kriterien. Auch der Einsatz des mobilen Barcode-Scanners der digitalen Lösung überzeugte schnell und hat sich im alltäglichen Gebrauch bewährt. Dafür wurde im Vorfeld ausgelotet, ob die Software mit dem Barcode-Scanner der Firma Gossen Metrawatt kompatibel ist, der bereits im Einsatz war. Mittlerweile wurden über 2.500 Objekte digital inventarisiert, darunter unter anderem Sicherheitsschneideinheiten und Messgeräte sowie auch Feuerlöscher, Kompressoren oder Druckbehälter.
Bei der kontinuierlichen Wartung und Instandhaltung hat sich beim Dortmunder Netzbetreiber die digitale Lösung mittlerweile eingespielt. Auch die Elektroprüfungen und deren Dokumentation sowie Terminplanung nach DGUV Vorschrift 3 VDE701/VDE702 werden mit dem Software-Tool und den Messgeräten durchgeführt. Ebenso erfolgen das Reporting und die Dokumentation problemlos. „Das ist sehr wichtig für uns, da wir die Prüf- und Wiedervorlagefristen stets im Fokus behalten wollen“, bestätigt Neuhaus. „Wir haben eine zentrale Übersicht geschaffen, auf die alle Fachbereiche Zugriff haben. Der direkte Kontakt zum Entwickler und die stetige Weiterentwicklung haben uns darüber hinaus überzeugt.“