Bei einer mikrobiellen Kontamination von Trinkwasser kann eine Desinfektion in der Installation kommunaler Wasserversorger aus Gründen des Gesundheitsschutzes notwendig sein. Abhängig vom zur Verfügung stehenden Rohwasser und den Anforderungen an das Prozesswasser kommen auch in der Industrie Desinfektionsverfahren zum Einsatz – beispielsweise bei offenen Kühlkreisläufen. Denn Mikroorganismen finden in Verdunstungskühlsystemen angenehme Wachstumstemperaturen sowie ein Überangebot an Nährstoffen aufgrund des Luftwäschereffekts vor. In beiden Einsatzfällen ist es das Ziel einer Desinfektion, unerwünschte Mikroorganismen zu entfernen oder zumindest zu inaktivieren. Das kann durch physikalische oder chemische Verfahren erfolgen. Physikalisch wirken zum Beispiel die UV-Bestrahlung und eine Erniedrigung oder Erhöhung der Temperatur. Chemische Desinfektionsmittel sind beispielsweise Chlor und Chlordioxid.
Vor mehr als 75 Jahren wurde Chlor zum ersten Mal für die Desinfektion von Trinkwasser eingesetzt. Es ist auch heute noch das in der Trinkwasseraufbereitung am weitesten verbreitete Desinfektionsmittel, zeigt doch die langjährige Erfahrung, dass die Chlorung des Wassers ein in bakteriologischer Hinsicht sicheres Verfahren zur Trinkwasserentkeimung ist. Üblicherweise werden drei Verfahren der Chlorung für Trink- und Brauchwässer eingesetzt: das direkte Dosieren von Chlorgas, das Dosieren einer Natrium- oder Calciumhypochlorit-Lösung und schließlich die elektrolytische Chlorerzeugung. Vor allem das dritte Verfahren besitzt Vorteile, die sich im Anlagenkonzept der Chlorelektrolysesysteme Selcoperm von Grundfos wiederfinden. Dabei wird das Chlor mit Hilfe von Strom direkt aus einer Kochsalzlösung hergestellt. Das entstandene Chlor reagiert mit der ebenfalls gebildeten Natronlauge zu einer Hypochlorit-Lösung mit einem pH-Wert zwischen 8,5 und 9,5 und einer maximalen äquivalenten Chlorkonzentration im Bereich von 8 Gramm pro Liter. Sie besitzt eine Halbwertszeit von mehreren Monaten und ist somit gut zur Lagerung in einem Puffertank geeignet. Ein Selcoperm SES produziert zwischen 5 und 45 Kilogramm Cl2 (äquivalent) pro Stunde.
Die Selcoperm-Kernkomponenten sind die Elektrolyseanlage, Lagertanks für die gesättigte Kochsalzlösung und für die Produktlösung, die Abluftanlage zum Entfernen des entstehenden Wasserstoffs und Dosierpumpen für das Einbringen der Produktlösung ins Rohrleitungsnetz. Eine Mess- und Regeleinrichtung für die Chlordosierung ergänzt den Anlagenaufbau. Die Elektrolyseanlage wird anschlussfertig geliefert, sodass nur noch die Verrohrungen für den Wasseranschluss, die Verbindungen zum Salz- beziehungsweise Produktlagertank und die Abluftleitung gelegt werden müssen. Die Dimensionierung der Vorratstanks hängt von der Anlagenleistung und dem Bedarf an Desinfektionslösung ab.