Eine Wasserfassung zur alleinigen Versorgung mit Industriewasser wurde von SachsenEnergie erfolgreich in Betrieb genommen. Unterhalb des ehemaligen Wasserwerkes Saloppe an den Dresdner Elbwiesen sind 15 Brunnen entstanden, die stündlich bis zu 900 Kubikmeter Wasser aus Uferfiltrat der Elbe fördern können. Von der Elbe fließt das Wasser in den Industrieraum Dresden-Nord. „Die reine Industriewasserversorgung entlastet die Trinkwasserversorgung und ist gleichzeitig ein wichtiger Baustein, um industrielle Neuansiedlungen und ‑erweiterungen im Raum Dresden zu ermöglichen. Die Nachfrage der Chipindustrie im Dresdner Norden ist groß. Die Wasserfassung der Saloppe ist der erste Schritt für ein umfangreiches Industriewassersystem und damit für eine nachhaltige und zukunftssichere Trinkwasserversorgung der Landeshauptstadt“, erläutert SachsenEnergie-Chef Dr. Frank Brinkmann.
Statt mit aufwendig aufbereitetem Trinkwasser beliefert SachsenEnergie Industrie-Kunden direkt mit Rohwasser. Jeder der 15 Brunnen hat eine Kapazität von je 50 bis 60 Kubikmetern Wasser je Stunde. Mittels Unterwassermotorpumpen wird in 20 Metern Tiefe ein Mischwasser aus natürlich aufbereitetem Uferfiltrat der Elbe sowie einem geringen landseitigen Grundwasseranteil aus den Brunnen gewonnen und direkt an den Industrie-Kunden geliefert. Moderne Technik macht es möglich, dass die Belieferung auch bei Hochwasser gesichert ist.
Wasser ist eine grundlegende Voraussetzung für die weiterhin erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung Dresdens und seiner Umgebung. Gleichzeitig ist der Trinkwasserverbrauch in den vergangenen Jahren gestiegen. Wurden 2011 täglich im Durchschnitt noch rund 102.000 Kubikmeter Trinkwasser verbraucht, so waren es 2015 bereits 112.000 Kubikmeter und 2022 durchschnittlich 124.013 Kubikmeter. 2030 rechnen Experten der SachsenEnergie mit einem Tagesbedarf an Trinkwasser von 145.000 Kubikmetern. Die Versorgung von Unternehmen mit speziell auf sie zugeschnittenem Industriewasser, der Transport und die Speicherung gehören zum Aufgabenspektrum von SachsenEnergie. Während der baulichen Aktivitäten wurde der Elberad- und ‑wanderweg streckenweise verlegt und über den Körnerweg umgeleitet. Mit Abschluss der Arbeiten wird die ursprüngliche Wegführung bis August 2023 wieder hergestellt.