2019 verursachten in Deutschland Starkregen und Hochwasser Schäden in Höhe von rund 300 Millionen Euro. Betroffen davon sind nicht nur Privathaushalte – auch Gewerbe- und Industriebetrieben machen die zum Teil immer extremer werdenden Wettereignisse zu schaffen. Die Folgen: überlaufende Flüsse sowie überschwemmte Keller und Gebäude. Dringt Starkregen oder Hochwasser ins Gebäude eines Betriebs, entstehen schnell teure Schäden an Bauten, Geräten oder in Produktionshallen. Hinzu kommen mögliche Betriebsausfälle beispielsweise durch beschädigte Maschinen.
Gefahrenanalyse
Bevor Betriebe Maßnahmen ergreifen, die vor Naturgefahren wie Hochwasser oder Starkregen schützen, ist eine Gefahrenanalyse empfehlenswert. Dazu gehört die Frage, ob der Standort in einem hochwassergefährdeten Gebiet liegt. Diese Informationen erhalten Betriebe im Internet oder bei den Kreisverwaltungen und Kommunen. Der nächste Schritt ist die Überprüfung, auf welchen Wegen Wasser ins Gebäude eindringen kann. Besonders anfällig dafür sind ebenerdige Eingänge, Kellerlichtschächte, tief liegende Kellerfenster, Abgänge und Treppen, aber auch ein Hof, Stellplätze oder eine Einfahrt mit Gefälle zum Betriebsgebäude sowie eine tieferliegende Garage. Standorte von elektrischen Anlagen, Maschinen, Produktlägern oder Gefahrenstoffen sollten ebenfalls kontrolliert werden.
Technische Maßnahmen
Nach der Gefahrenanalyse steht die Umsetzung der entsprechenden Schutzmaßnahmen an. Um Oberflächenwasser an dem Eindringen ins Gebäude zu hindern, kann es beispielsweise sinnvoll sein, Eingänge und Tiefgaragen mit Schwellen zu versehen, Kellerlichtschächte zu ummauern, druckwasserdichte Fenster und Türen einzubauen oder ebenerdige Gebäudeöffnungen zu vermeiden. Gegen durchnässte Außenwände empfiehlt Dr. Herrmann, einen wasserfesten Putz aufzutragen. Bei Starkregen kommt es häufig zu angestautem Wasser in der Kanalisation – dem sogenannten Rückstau. Im schlimmsten Fall führt das dazu, dass Abwasser über Bodenabläufe oder Sanitäreinrichtungen im Gebäude austritt. Dagegen hilft eine Rückstausicherung, in vielen Hochwassergebieten ist sie sogar Pflicht. Diese Sicherung sollte regelmäßig gewartet und gereinigt werden – gemäß DIN EN 13564 zweimal pro Jahr. Zudem rät der Experte der Nürnberger Versicherung, alle Leitungen, die durch Außenwände führen, professionell abzudichten. Für den Ernstfall empfiehlt er, weitere Hilfsmittel wie Pumpen oder Auftriebssicherungen bereitzustellen. Betriebe, die ihren Heizvorrat in Öltanks lagern, sollten diese unbedingt vor dem Auftrieb sichern.
Notfallplan
Frühwarnsysteme wie zum Beispiel Pegelbeobachtungen bei großen Flüssen, Unwetterwarnungen oder spezielle Apps helfen dabei, Maßnahmen frühzeitig einzuleiten und unter Umständen größere Schäden zu verhindern. Betriebe sollten im Vorfeld einen Verantwortlichen bestimmen und Abläufe festlegen. Dazu gehört beispielsweise das Aufräumen gefährdeter Außenflächen wie Abstellflächen, Lager oder Parkplätze, aber auch das kurzfristige Umräumen von EDV oder Dokumenten.
Für den Ernstfall abgesichert
Eine Gebäudeversicherung kommt für Schäden an gewerblichen Immobilien auf. Für die Absicherung von Schäden durch Naturgefahren wie Starkregen oder Überschwemmung sollten Unternehmen darauf achten, dass „Weitere Naturgefahren“ miteingeschlossen sind. So könnten beispielsweise die Kosten für Trockenlegung oder den Wiederaufbau zerstörter Gebäude übernommen werden. Eine Geschäftsinhaltsversicherung sichert zusätzlich Schäden am gesamten Betriebsinventar – von der Büroeinrichtung bis zu Produktionsmaschinen – sowie an Waren und Vorräten ab.
Lafayette setzt auf innovative Wasseraufbereitung mit INVENT-Technologie
Die Entwicklung einer nachhaltigen Wasseraufbereitung zählt zu den wichtigen Aufgaben der im Herzen der USA gelegenen Kleinstadt Lafayette, nahe der...
Read more