Taschenfördergurte des Technologieunternehmens Continental finden Einsatz in einem Hochwasserpräventionsprojekt in Machida, Tokio. Seit Jahren werden zahlreiche Flüsse im Ballungszentrum Tokio überbaut oder reguliert, um Lebensraum zu schaffen. Die Gefahr von Hochwasser und Überschwemmungen – als eine Folge davon – steigt zunehmend an. Um der Gefahr entgegenzusteuern und Lebensräume für die Einwohner zu sichern, baut die Stadt nun ein unterirdisches Auffangbecken, das bis zu 150.000 Kubikmeter Wasser fasst – Wassermassen, die sonst Wohnquartiere überfluten, das öffentliche Leben stilllegen und die Existenz vieler Menschen bedrohen könnten. Continental leistet einen Beitrag zu diesem Projekt und liefert einen Spezial-Fördergurt, mit dem der Abraum des auszuhebenden Auffangbeckens sicher, sauber und geräuscharm von der Baustelle inmitten eines Wohngebietes abtransportiert werden kann.
Kurvengängig auf engstem Raum
Für das Becken – 20 Meter tief, 190 Meter lang und 90 Meter breit – müssen zunächst tausende Tonnen Erdboden und Schüttgut ausgehoben und aus der riesigen Grube herausbefördert werden. Im vergangenen Dezember wurde der mehr als 1.500 Meter lange Taschenfördergurt Sicon in die Stahlkonstruktion der Anlage eingezogen. Die insgesamt über 750 Meter lange Anlage soll in einigen Wochen betriebsbereit sein. Der Aushub von 280 Tonnen pro Stunde wird über das Förderband mit 1,4 Sekunden pro Meter quer durch das Wohnviertel zu einer nahegelegenen Hauptstraße transportiert, wo es von Lkw abgefahren wird.
„Der Sicon Fördergurt ist von der Aufgabe- bis zur Abwurfstelle geschlossen. Er ist bis zu 180 Grad kurvengängig, somit äußerst flexibel in der Linienführung und lässt sich jeder Umgebung optimal anpassen. Ecken und Kanten können so ohne zusätzliche Übergabestellen umgangen, Kurvenradien von weniger als einem Meter realisiert werden“, erklärt Gabriele Hennig-Juman aus dem Vertrieb für Fördergurtsysteme im asiatisch-pazifischen Raum. Bei einer serpentinenartigen Streckenverlegung ist der Gurtförderer auch in der Lage, großeHöhenunterschiede auf engstem Raum zu überwinden.
Geräusch‑, staub- und emissionsarme Transportlösung
Gefertigt wird der Gurt in Northeim (Deutschland) und von dort nach Japan geliefert.
Auftragnehmer vor Ort sind das lokale japanisch-deutsche Joint Venture von „Bando-
Scholtz“ und Furukawa Industrial Machinery Systems, in Japan ein Spezialist für Stahlbau und
Industrieausrüstungen, die gemeinsam alle Arbeiten für den Endkunden – die Stadt Tokyo –
koordinieren und vornehmen. Ein internationales Serviceteam von Continental und Bando
Chemicals unterstützt vor Ort bei der Montage, Endlosschließung des Gurtes und Inbetriebnahme
der Anlage. „Der Taschenfördergurt erfüllt besonders anspruchsvolle Anforderungen in Sachen
Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit. Diese zuverlässige und saubere Transportlösung
berücksichtigt sowohl ökologische Aspekte als auch den Erhalt der Lebensqualität der Menschen
vor Ort“, sagt Masaaki Ogino, CEO der Bando-Scholtz Corporation.
Ohne die Förderanlage müssten zahllose Lastwagen monatelang durch das Wohngebiet bis zur
Baustelle vorfahren, was eine schlechtere CO2-Bilanz und mehr Lärmbelastung zur Folge hätte
und das Verkehrsunfallrisiko potenziell steigern würde – besonders in der räumlich sehr
begrenzten Infrastruktur des Wohngebietes. Der geräusch- und staubemissionsarme Transport
des Abraumes per Taschengurt ist daher eine probate Transportalternative.