Siemens hat vom Konsortium A3C (Rawafid Industrial, Advanced Water Technology, SETE und Al Fatah) den Folgeauftrag erhalten, acht Meerwasserentsalzungsanlagen in Saudi-Arabien mit elektrotechnischer Ausrüstung auszustatten. Die neuen Anlagen zur Meerwasserentsalzung nach dem Umkehrosmose-Prinzip werden entlang der Westküste Saudi-Arabiens verteilt. Die Gesamtkapazität der Anlagen wird sich auf 240 000 Kubikmeter pro Tag belaufen und dies mit einer Leistungsaufnahme von nur drei Kilowatt pro Kubikmeter, die unter dem üblichen Wert liegt und zu deutlichen Energieeinsparungen beitragen wird. Der Lieferumfang von Siemens beinhaltet Hardware- und Software-Engineering, Energieverteilung, PCS7-Automatisierung, Mittel- und Niederspannungsumrichter, Industrial Ethernet-Kommunikationstechnik und Prozessinstrumentierung von acht Umkehrosmose-Anlagen sowie deren Inbetriebnahme. Das Projekt folgt einem straffen Zeitplan und die Inbetriebnahme ist ab Herbst 2019 geplant.
Fast 95 Prozent des Wassers auf der Erde sind salzhaltig und können nicht als Trinkwasser oder zu Bewässerungszwecken genutzt werden. Die Entsalzung von Meerwasser bietet eine Chance, zusätzliches Trink- oder Brauchwasser für Mensch, Industrie und Landwirtschaft zu gewinnen. Bereits 2017 hat Siemens im Auftrag von Rawafid Industrial und Advanced Water Technology (AWT) an der Küste des Persischen Golfs eine Anlage zur Trinkwassergewinnung errichtet. Die fertiggestellte Umkehrosmose-Entsalzungsanlage Al Khafji, im Nordosten Saudi-Arabiens, ist die weltweit größte solarbetriebene Anlage ihrer Art. Hier wird Salzwasser unter Einsatz von Photovoltaikenergie durch ein zweistufiges Umkehrosmoseverfahren zu Süßwasser aufbereitet. Für die elektrische Ausstattung, die Automatisierung mit integrierter Antriebstechnik, Kommunikation und Instrumentierung setzte Rawafid Industrial auf Lösungen von Siemens. Durch den effizienten Einsatz der Sonnenenergie reduziert die Anlage den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß im Vergleich zu Anlagen, die mit Energie aus nicht erneuerbaren Quellen versorgt werden, erheblich. Zudem sichert die Siemens-Technik eine Anlagenverfügbarkeit von rund 98 Prozent. Die vertikale und horizontale Integration aller elektrischer Komponenten reduziert die Opex (Operational Expenditure) ‑Kosten sowie Wartungszeiten. Die zentralisierte Prozessüberwachung und ‑automatisierung sorgen für maximale Energieeffizienz und eine nachhaltige Wasserversorgung.