Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) wird das Merkblatt DWA‑M 768 „Abwasser aus der Fischverarbeitung“ vom Juni 2000 überarbeiten.
Das Merkblatt beschreibt Verfahren zur Behandlung von Abwasser, das bei der Herstellung von Produkten der Fischindustrie anfällt. Es ist nicht nur turnusmäßig zu überarbeiten, sondern soll auch grundsätzlich die neuen Technologien der in den letzten Jahren vermehrt errichteten Fischverarbeitungsanlagen berücksichtigen. Insbesondere der derzeitige Stand der Technik bei der Abwasserreinigung, der im BREF (Best Available Techniques Reference) „Food, Drink and Milk Industries“ (2017) beschrieben wurde, ist einzuarbeiten. Dabei sind auch Basisdaten, wie spezifische Wassermengen, Abwasserbelastungen und Energieverbrauch, zu bewerten und ggf. zu übernehmen. Auch sind Anlagen zur Direkteinleitung auszuwerten und Technologien wie Siebe, Flotationen mit Fällung/Flockung (mit Zugabe von Additiven) sowie biologische Abwassereinigung (aerob und anaerob) neu zu beschreiben und zu bewerten. Ebenfalls müssen Verfahren zur Entwässerung und Behandlung von Schlämmen aufgenommen werden.
Für die Technologien zur Aufbereitung von Abwässern aus Fischzuchtanlagen gibt es im DWA-Regelwerk bisher noch keine Hinweise, so dass hier die Belastungen und auch Reinigungsverfahren komplett neu zu erheben und zu beschreiben sind.
Ziel der Überarbeitung ist die Beschreibung von Verfahren nach dem Stand der Technik bzw. den besten verfügbaren Techniken zur Behandlung von Abwasser, das bei der Herstellung von Produkten der Fischindustrie anfällt. Die Basisdaten (Produktionsverfahren und produktintegrierte Maßnahmen, die spezielle Wassermenge, stoffliche Belastung) sowie die mechanischen und biologischen Reinigungsverfahren und die Schlammentwässerung und ‑entsorgung sollen dargestellt werden. Darüber hinaus soll das Merkblatt Empfehlungen und Hilfen zur Lösung von Problemen im Betrieb geben.
Das Merkblatt richtet sich an Betriebe der Fischproduktion, Betreiber von Fischaufzuchtanlagen, Behörden, Anlagenhersteller, Verbände und beratende Ingenieurbüros.
Die Überarbeitung erfolgt durch die neu einzurichtende DWA-Arbeitsgruppe IG‑2.16 „Abwasser der Fischzucht und der Fischverarbeitung“ unter der Leitung von Professor Barjenbruch.
Hinweise und Anregungen zu diesem Vorhaben nimmt die DWA-Bundesgeschäftsstelle gerne entgegen.