Der Weltwasserstag am 22. März stand unter dem Motto „Leaving no one behind – water and sanitation for all“ – „Niemand zurücklassen – Wasser und Sanitärversorgung für alle“. Die UN-Nachhaltigkeitsziele zum Wasser werden in Deutschland vor allem durch die Wasserwirtschaft in öffentlicher Hand in den Strukturen der kommunalen Daseinsvorsorge gesichert. Mit vielfältigen Maßnahmen trägt die öffentliche Wasserwirtschaft zur Verbesserung der Gewässer- bzw. Wasserqualität bei und engagiert sich für den nachhaltigen Ressourcenschutz. Sie orientiert sich am Gemeinwohl und nicht an einer „Gewinnmaximierung“, von der nur wenige profitieren. Damit stärkt die Wasserwirtschaft als Teil der kommunalen Daseinsvorsorge die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse. Sie lässt bewusst niemanden zurück und denkt in nachhaltigen Konzepten.
Politik muss Vorsorge- und Verursacherprinzip stärken
AöW-Vizepräsident Baas fordert anlässlich des Weltwassertags ein klares Bekenntnis der deutschen Politik zur kommunalen Wasserwirtschaft. Berlin müsse den nachhaltigen Schutz der Ressource stärker in den Blick nehmen und das Verursacherprinzip dabei national wie international stärken. Man habe erste Initiativen gesehen, doch aus Sicht der Wasserwirtschaft greife das bislang noch zu kurz, so Baas. „Wenn wir wirklich wollen, dass alle von einer sicheren, guten und günstigen Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung, wie sie die Wasserwirtschaft in öffentlicher Hand vertritt, profitieren sollen, dann muss Deutschland sich auch international deutlich dazu bekennen. Sie muss eine Vorreiterrolle bei der Unterstützung der öffentlichen Wasserwirtschaft einnehmen.“
Mit Blick auf die Entwicklungen der letzten Jahre, gerade auch mit Blick auf die anthropogenen Spurenstoffe, ergänzt Baas: „Die konsequente Berücksichtigung des Vorsorge- und Verursacherprinzips zur Vermeidung von Gewässerbelastungen muss noch stärker in den politischen Fokus gerückt werden. Das haben wir auch gegenüber den Kandidierenden zur Europawahl 2019 betont.“ Zukünftig müssten nicht nur die Verbraucher, sprich die Wasserkunden, sondern die anderen Akteure von Herstellern über Händler bis zur Landwirtschaft ihren fairen Beitrag zur Verbesserung der Gewässerqualität leisten. Das würde das Verursacherprinzip stärken und einen ganz entscheidenden Baustein dafür bilden, eine sichere, gute und günstige Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung für alle Bürger zu erhalten. „Die Wasserwirtschaft in öffentlicher Hand wird ihren Beitrag auch in Zukunft dazu leisten. Denn sie agiert verlässlich und nachhaltig. Sie erfüllt bereits seit langem das UN-Motto, denn sie lässt niemanden zurück. Das erwarten wir auch von den politischen Entscheidern in Berlin und Brüssel“, bekräftigt AöW-Vizepräsident Baas.