Eine verlässliche Versorgung mit dem wichtigen Lebensmittel Trinkwasser und eine sichere Abwasserreinigung und Wasseranalytik sind unabdingbar für den nachhaltigen Umgang mit der Ressource. Zusammengerechnet verfügen die drei dafür maßgeblichen Unternehmen in Schwerin über 80 Jahre Erfahrung und feiern dieses Jahr Jubiläum: Die WAG (Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsgesellschaft Schwerin) sorgt seit nunmehr 20 Jahren für sauberes Trinkwasser und den Betrieb der Abwasserreinigung. Die SAE (Schweriner Abwasserentsorgung) verantwortet seit 30 Jahren als Eigenbetrieb der Landeshauptstadt die Abwasserentsorgung. Auf ebenfalls 30 Betriebsjahre in der Laboranalytik blickt die AQS (Aqua Service Schwerin Beratungs- und Betriebsführungsgesellschaft) zurück.
Für die sichere Trinkwasserversorgung Schwerins und einiger Umlandgemeinden verfügt die WAG über zwei Wasserwerke, 14 Brunnen und acht Reinwasserbehälter sowie ein mehr als 540 Kilometer langes, komplexes Leitungsnetz. Diese technischen Anlagen müssen kontinuierlich begutachtet, instandgehalten und ausgebaut werden. „Seit unserer Gründung haben wir mehr als 45 Millionen Euro in unsere Infrastruktur nachhaltig investiert. In den letzten fünf Jahren haben wir unser Investitionsvolumen sogar noch einmal verdoppelt, auf durchschnittlich etwa drei Millionen Euro pro Jahr. Mit unserem achten Reinwasserbehälter am Grünen Tal haben wir das Rückgrat der Trinkwasserversorgung weiter gestärkt, auch um künftigen Herausforderungen in der Trinkwasserversorgung zu begegnen. In unsere Netze investieren wir mit Weitblick“, fasst Hanno Nispel, WAG-Geschäftsführer zusammen.
Petra Beyer, Geschäftsführerin der WAG, ergänzt: „Dank unserer effizienten Abläufe, dem guten Zustand unserer technischen Anlagen und unserem Team von 90 engagierten Mitarbeitenden hat sich unser Unternehmen sehr gut entwickelt und die vorangegangenen Krisen gut überstanden“. „Durch stabile Rahmenbedingungen mit unseren Gesellschaftern, den Stadtwerken Schwerin und Eurawasser/Remondis, sehen wir uns für zukünftige Herausforderungen gut aufgestellt“, so Hanno Nispel und Petra Beyer.
Für die SAE zieht Werkleiter Karsten Schultz Resümee: „Unser Engagement gilt insbesondere dem Gewässerschutz und damit der Verbesserung der Gewässerqualität. Durch ein stabiles Investitionsvolumen von vier bis fünf Millionen Euro im Jahr konnten wir beispielsweise die Regenwasserbehandlung verbessern. Die Erneuerung der Belüftungssysteme auf der Kläranlage in Süd reduzierte den Energiebedarf in erheblichem Umfang. Zeitgleich haben wir in Sachen Energiegewinnung einen großen Schritt in Richtung Eigenversorgung gemacht. Durch unsere eigene Photovoltaikanlage und die Verwertung von Faulgasen in unseren Blockheizkraftwerken können wir 60 Prozent unseres Strom- und sogar 100 Prozent des Wärmebedarfes selbst erzeugen. Unter anderem diese Investitionen haben dazu beigetragen, dass wir mit unseren Gebühren trotz der dramatischen Preissteigerungen an den Energiemärkten im bundesdeutschen Vergleich auf einem niedrigen Niveau liegen.“ Innovationen und Investitionen in die Wasserqualität werden die SAE auch weiterhin begleiten. Als nächste große Themen stehen die Spurenstoffelemination durch eine sogenannte vierte Reinigungsstufe, die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlämmen und die Erarbeitung eines Starkregenentwässerungskonzepts gemeinsam mit der unteren Wasserbehörde an.
Die Prüfung und Überwachung der Trinkwasserqualität ist eines der Kerngeschäfte der AQS, einem überregional tätigen, modernen Laborunternehmen mit Hauptsitz in Schwerin. „Pro Jahr durchlaufen etwa 60.000 Proben unsere Labore. Die jährlich rund 600.000 Analysen von Trink- und Abwasser über Badewasser bis hin zu Klärschlamm können wir dank der Investitionen in unsere Labortechnik nach den hohen, akkreditierten Standards durchführen. Die Digitalisierung ermöglicht uns zudem schnelle und effiziente Abläufe: bei Angeboten, Prüfbescheiden, der Rechnungslegung und sogar der Probennahme mit einer eigens für uns konfigurierten App“, erklärt Madlen Schult, Geschäftsführerin der AQS. Die kürzlich novellierte Trinkwasserverordnung bringt weitere Herausforderungen und eine ständige Weiterentwicklung in der Analytik mit sich. „Ab 2024 gelten für das Trinkwasser neue Grenzwerte für sogenannte PFAS. Diese langzeitstabilen Chemikalien werden beispielsweise in Imprägniermitteln verwendet. Ihr Nachweis und die geforderten Bestimmungsgrenzen erfordern moderne analytische Methoden. Durch den Einsatz von spezieller Labortechnik können wir zudem SARS-CoV‑2 Genfragmente im Abwasser nachweisen. Damit lassen sich Infektionsherde frühzeitig erkennen“, erläutert Dr. André Nientiedt, Geschäftsführer bei der AQS.