Am 10. April wählte das Präsidium der Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft e.V. (AöW) Prof. Dr.-Ing. Lothar Scheuer zum neuen Präsidenten. Nach mehr als 10 Jahren von Jochen Stemplewski an der Spitze der AöW gab er das Amt an den einstimmig gewählten Lothar Scheuer weiter. Damit geht eine Ära zu Ende. Mit den erreichten Zielen und dem neuen Präsidenten sieht sich die AöW gut aufgestellt.
Dr. Stemplewski hatte vor über zehn Jahren als Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft/Lippeverband die Gründung der AöW zusammen mit anderen Akteuren in der Wasserbranche betrieben und 2007 mit der Gründung des Vereins und als erster und langjähriger Präsident die Verbandsarbeit geprägt. Die Interessenvertretung der Wasserwirtschaft in öffentlicher Hand und die Zurückdrängung von Privatisierung im Wasserbereich, die sich der Verein zum Ziel gesetzt hatte, sind unter seiner Präsidentschaft gelungen. Mit der Unterstützung des Europäischen Bürgerbegehrens „right2water“ als Botschafter und seinem Protest beim damaligen EU-Kommissionspräsident Barroso gegen den Druck auf Griechenland zur Wasserprivatisierung hat er zusätzliche persönliche Akzente gesetzt und Bewegungen auf europäischer Ebene unterstützt.
Wasser als Gemeingut, verantwortlicher Umgang mit den Ressourcen, Versorgungssicherheit, langfristige Planung in öffentlicher Hand, die öffentlichen Betriebe, Unternehmen und Verbände in öffentlicher Hand als Fundament der Wasserwirtschaft, sind die Anliegen der AöW nach wie vor und von Dr. Stemplewski und von Prof. Dr.-Ing. Scheuer. In diesem Sinne wird die AöW auf der erfolgreichen Arbeit der letzten Jahre aufbauen. Der neue Präsident Scheuer betonte, dass er weiter daran arbeiten wird, dass die AöW ihre Stimme zu den wasserwirtschaftlichen Themen entschieden erhebt. Er verwies zum Beispiel aktuell auf den Vorschlag der EU-Kommission zur Neufassung der Trinkwasser-Richtlinie, der auf den ersten Blick harmlos daherkomme, aber Stolpersteine enthalte. Er setze bei seiner Präsidentschaft auch auf einen Schulterschluss mit den anderen Verbänden.