Als wichtigen Schritt für Klima und Natur begrüßt der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) die von der Bundesregierung verabschiedete Moorschutzstrategie. Die Strategie umfasst konkrete Ziele und Maßnahmen, die den Schutz und die Wiederherstellung der Moore in Deutschland voranbringen sollen. Damit möchte Deutschland auch seiner Verantwortung als zweitgrößter Emittent von Treibhausgasen aus Mooren in der EU nachkommen.
„Der Schutz unserer Moore und die großflächige Wiedervernässung trockengelegter Moorböden ist ein wesentlicher Hebel zum Klimaschutz im Landnutzungssektor und muss künftig höchste Priorität haben“, kommentierte DNR-Geschäftsführer Florian Schöne. „Bei jährlichen Emissionen von 53 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten aus entwässerten Mooren ist die vorgesehene Reduktion von lediglich 5 Millionen Tonnen bis 2030 jedoch zu gering. Die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens erfordern einen zügigen Entwässerungsausstieg. Dafür sind neben ambitionierteren Zielvorgaben auch verbindliche Instrumente notwendig.“
Aufbauend auf der Moorschutzstrategie brauche es wirksame Anreize sowie Initiativen, die auch ordnungs- und planungsrechtliche Instrumente umfassen, den Flächenzugriff vereinfachen und der Wiedervernässung Vorrang einräumen. Hierfür müsse man die Landwirtschaft mitnehmen, denn Moorschutz in der Fläche gehe nur mit den Landwirtinnen und Landwirten.
„Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz kann hier einen entscheidenden Beitrag leisten. Aber nur auf Freiwilligkeit zu setzen, verkennt die Dimension der Herausforderungen“, so Schöne weiter. Daher müsse die klimaschädliche Förderung entwässerungsbasierter Nutzungsformen auf Moorböden, etwa über Mittel der EU-Agrarpolitik, schnellstmöglich beendet werden.
Trockengelegte Moorböden verursachen rund 7,5 Prozent der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen. Durch die Wiedervernässung der Flächen können die Emissionen vermieden werden. Naturnahe Moore erfüllen zudem wichtige Funktionen zum Schutz der Biodiversität, als Wasserspeicher, Nährstoffsenke und Kohlenstoffspeicher. Unter der Großen Koalition konnte 2021 keine gemeinsame Moorschutzstrategie der Bundesregierung verabschiedet werden, weil es zu keiner Einigung zwischen dem damals CDU-geführten Landwirtschaftsministerium und SPD-geführten Umweltministerium kam.