Am 1. April 1927 gründete der 25-jährige Ingenieur Eduard Redlien die EDUR-Pumpenfabrik. Geschäftsgrundlage war eine selbstansaugende Kreiselpumpe, die er Anfang der 20er Jahre entwickelt hatte, sich patentieren ließ und bereits in kleinen Stückzahlen für die Wasserversorgung in den Markt brachte. Anders als die damals etablierten Seitenkanalpumpen erzielte er eine extrem hohe Betriebssicherheit und hohe Wirkungsgrade. Abnehmer waren Landwirte, Molkereien und Gewerbetreibende aber auch Privathaushalte.
Der Anfangserfolg führte dann 1927 zur Unternehmensgründung zunächst in einem kleinen Mehrfamilienhaus in Kiel. Das Unternehmen wuchs schnell und fand auch internationale Beachtung. Immer hatte der Firmengründer Kundennutzen und ‑zufriedenheit sowie Verlässlichkeit im Blick – Werte, die auch heute nichts an Aktualität verloren haben.
Legendär ist die mittlerweile ebenfalls 90-jährige Zusammenarbeit mit Van Wijk & Boerma – jetzt Verder B.V. – aus den Niederlanden. Stets hat der holländische Vertriebspartner EDUR unterstützt: So etwa in den Anfangsjahren mit stabilen Aufträgen, gleich nach der Währungsreform 1948 mit harter D‑Mark und auch heute zusätzlich mit steten Anregungen zur Pumpenweiterentwicklung.
1959 war ein Schicksalsjahr für EDUR. Firmengründer und Ideengeber Eduard Redlien verstarb unerwartet. Der Pumpenmarkt für die Wasserversorgung war gesättigt. Unter der neuen Geschäftsführung seiner Witwe Irma Redlien und ihren Mitarbeitern gelang die Neuorientierung hin zu ersten industriellen Anwendungen. Dieses Geschäftsmodell immer noch mit ausschließlich Graugusspumpen trug dann 25 Jahre.
Erst Ende der 80er Jahre erfolgte dann eine vollständige strategische Neuausrichtung weg vom Serienfertiger von Standardpumpen hin zu kundenorientierten Nischenprodukten. Grundlagen für Alleinstellungsmerkmale wie etwa die Teilgasförderung und die Gasanreicherung wurden erarbeitet. Neue metallische Pumpenwerkstoffe wie etwa Superduplex erweiterten ebenso wie neue Wellenabdichtungssysteme wie etwa Magnetkupplungen die Anwendungsmöglichkeiten.
Und heute?
Die Pumpenbetreiber erwarten Nachhaltigkeit und Prozesssicherheit. Dabei sind die Antworten von EDUR so individuell wie die Anforderungen:
- Energieeffiziente Pumpen und Antriebe
- Selbstregelnde, smarte Pumpen
- Geeignete Dichtungssysteme vermeiden Pumpenausfälle durch Trockenlauf.
- Schlechte Zulaufverhältnisse werden durch spezielle NPSH-Vorstufen in der Pumpe kompensiert.
- Vorbeugende Wartung durch Zustandsüberwachung.
- Teilgas- und/oder Feststoffmitförderung
Ob in Brennstoffzellen-U-Booten, in Kälteanlagen, auf Bohrinseln, in Tanklagern, in der Wasser- und Abwasseraufbereitung oder in Industriebetrieben: EDUR-Pumpen verrichten zuverlässig und sparsam ihren Dienst.
Natürlich ist die Pumpenproduktion selbst auch nachhaltig. Mit dem Umzug in das neue Werk Ende 2014 sind nicht nur die Arbeitsplätze digital vernetzt worden sondern der Energieverbrauch ist durch Klimatisierung über eine Gas-Wärmepumpe, kontrolliertenTageslichteinfall, hohe Wärmedämmung und automatisierte Lichtsteuerung drastisch zurückgegangen.