Die Bundesbürger fürchten sich vor extremen Wetter-Ereignissen und drängen darauf, die kritischen Folgen mit Umwelt-City-Projekten einzugrenzen (72 Prozent). Insbesondere um die Trinkwassersicherheit machen sich die Deutschen Sorgen (77 Prozent) – etwa durch auslaufende Öltanks bei Hochwasser. Gut jeder Zweite fordert die Kommunen auf, Umwelt-City-Projekte dringend zu forcieren (56 Prozent). Selbstkritisch sieht sich die Mehrheit auch mit eigenem Bürger-Engagement in der Pflicht (52 Prozent). Das sind Ergebnisse des „Ifat Environment Index 2018“ der weltweit größten Messe für Umwelttechnologie in München. Dazu wurden 1.049 Bundesbürger über ein Marktforschungsinstitut bevölkerungsrepräsentativ befragt.
„Gemessen an globalen Wetterkatastrophen war 2017 für die Versicherungsbranche das teuerste Jahr aller Zeiten“, sagte Risikoforscher Dr. Eberhard Faust von der Munich Re auf dem jüngsten Ifat Zukunftsdialog in München. „93 Prozent aller versicherten Schäden hatten einen Wetterbezug – die Gesamtsumme stieg auf umgerechnet rund 260 Milliarden Euro.“
„Die globale Erwärmung führt dazu, dass die Luft mehr Feuchtigkeit speichern kann“, sagte Klimaforscher Prof. Dr. Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung beim Ifat Zukunftsdialog. „Eine Analyse der weltweiten Wetterdaten zeigt, dass seit 1990 die Zahl extremer Niederschläge signifikant gestiegen ist – es ist damit zu rechnen, dass extreme Regenfälle weiter zunehmen. Das haben wir in Deutschland in den vergangenen Jahren bereits gesehen. Mit dem Klimawandel umzugehen und die Folgen zu mildern, wird möglicherweise teuer werden – es nicht zu tun, wird aber in jedem Fall teurer sein“, sagte Prof. Rahmstorf.
Smarte Umwelt-City-Projekte verfolgen das Ziel, durch eine enge Kooperation von Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Bürgern definierte Umwelt-Ziele intelligent zu erreichen. „Die Folgen von Stürmen, Starkregen und Hitzewellen sollten mit einer lokalen Umwelt-Strategie adressiert werden – davon sind 79 Prozent der Bundesbürger überzeugt“, sagt IFAT-Chef Stefan Rummel.
„80 Prozent sehen in solchen smarten Projekten eine wichtige Chance, Zukunftstechnik in der Praxis zum Durchbruch zu verhelfen. Vor diesem Hintergrund werden Plattformen wie die Ifat künftig noch weiter an Bedeutung gewinnen.“ Auch globale Zusammenarbeit ist gefragt: Dem Ifat Environment Index zufolge plädieren 81 Prozent der Bundesbürger für eine weltweite Kooperation von Forschung und Entwicklung, damit Umwelttechnologien die negativen Trends aufhalten helfen.